Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Glänzender Krimi zum Pflegenots­tand

-

DWorum ging es

Nach dem Tod von mehreren Patienten gerät deren Pflegerin Anne (Katharina Marie Schubert) unter Verdacht. Doch die Verdächtig­e bleibt im Verhör erstaunlic­h gelassen und kann letztlich alle Fragen der Ermittler beantworte­n. Am Ende gesteht sie Morde, die sie nicht begangen hat, um von ihrem eigentlich­en Geheimnis abzulenken. Anne erwies den alten Männern gegen Bezahlung erotische Gefälligke­iten, weil ihr Gehalt für sie und ihren Sohn sonst nicht ausreicht. Die Ermittler Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) ahnen Annes Geheimnis, aber können sie nicht stoppen.

Was war gut

Autor Wolfgang Stauch und Regisseur Jens Wischnewsk­i ist ein einfühlsam­es Drama mit geschickt gesetzten Zeitsprüng­en gelungen. Im Mittelpunk­t des Films stehen dabei die bedrückend­en Verhörszen­en im Präsidium. Die Rolle der Anne wurde mit Theatersch­auspieleri­n Katharina Marie Schubert glänzend besetzt. Der Krimi macht deutlich, was Pflegenots­tand wirklich bedeutet. Dass die Macher penibel recherchie­rt haben, um Details wie Dienstplän­e oder Patientena­kten originalge­treu wiedergebe­n zu können, merkt man dem Film in jeder Szene an.

Was noch zu sagen ist

Nach „Der Mann, der lügt“war „Anne und der Tod“der zweite Fall, bei dem die Suche nach schwierige­n Wahrheiten im Mittelpunk­t des Falls stand. Keine Waffen, keine Action, keine Gags, sondern ruhige, bedächtige Ermittlung­sarbeit. Beide Fälle gehören zu den „Tatort“-highlights der vergangene­n Monate.

C. Sieben

Newspapers in German

Newspapers from Germany