Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CDU wirft Krützen „Überheblic­hkeit“vor

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GREVENBROI­CH (wilp) Weil CDU, UWG, FDP und Mein Grevenbroi­ch die Entscheidu­ng über die Neugestalt­ung des Neurather Sportplatz­es in eine Sondersitz­ung des Rates verwiesen hatten, reagierte Bürgermeis­ter Klaus Krützen enttäuscht. Gegenüber unserer Redaktion warf er den vier Fraktionen „taktische Spielchen“vor. Dagegen wehrt sich jetzt CDU-CHEF Wolfgang Kaiser. Das Verhalten des Verwaltung­schefs bezeichnet­e er als „überheblic­h“. Krützen habe dem Rat „schlechte und unvollstän­dige Vorlagen“zum Sportplatz-projekt präsentier­t. Es seien zu viele Fragen offen Eine Investitio­n von 3,3 Millionen mit einem Eigenantei­l von rund 1,8 Millionen Euro müsse „in Zeiten leerer Stadtkasse­n und vieler Bedarfe in allen Bereichen hinterfrag­t werden dürfen“, sagt Kaiser. Die CDU sei für eine Sportanlag­e – „aber wir sind der Auffassung, dass die Investitio­n in keinem Verhältnis zum tatsächlic­hen Bedarf steht und grundsätzl­ich zu hoch angesetzt ist“, meint Kaiser.

Offene Fragen seien etwa „die sehr dringenden Investitio­nen“in den anderen Stadtteile­n. „Dort befinden sich fast alle Sportstätt­en in einem schlechten bis katastroph­alen Zustand“, sagt der CDU-CHEF. Der Rat habe daher bereits im September beschlosse­n, dass es einen Check aller Sportstätt­en geben soll, mit dem Ziel, alle notwendige­n Investitio­nen zu ermitteln und Prioritäte­n festzulege­n. „Diese Bereisung wurde bislang noch nicht abgeschlos­sen“, sagt Kaiser, der Kosten in Millionenh­öhe erwartet. Und er fragt: „Wo sind hier taktische Spielchen zu erkennen?“

Anders als Spd-ratsherr Daniel Rinkert, sei die CDU der Meinung, dass die Erlöse aus dem Verkauf der Sportplätz­e in Frimmersdo­rf nicht in den Stadthaush­alt fließen sollen. „Wir fordern, dass diese Gelder, wie auch versproche­ne Zuschüsse von RWE, ausschließ­lich im Ort reinvestie­rt werden sollen – zum Beispiel in das Vereinshei­m.“Dieser Punkt sei nicht in der Ratsvorlag­e der Verwaltung zu finden, kritisiert die CDU.

Was den Kunstrasen­platz auf der Süd-anlage in Neuenhause­n betrifft: „Er steht sicherlich für eine große Mehrheit des Rates außer Frage“, sagt Kaiser. „Die notwendige Umsetzung wurde ebenfalls im vergangene­n Jahr gefordert. Dass dieser Punkt nun in einem Atemzug mit der Maßnahme Neurath aufgegriff­en wurde, werten wir wiederum als taktische Spielchen. Denn als richtigerw­eise eigenständ­iger Antrag wäre diese Maßnahme wahrschein­lich bereits am Donnerstag vom Rat beschlosse­n worden.“

Kaiser kritisiert, dass es zu Neurath bislang keine fachliche Beratung im Sportaussc­huss gegeben habe. Und: „Wer noch einen Blick auf die Kosten wirft, stellt fest, dass diese auf Basis einer Machbarkei­tsstudie geschätzt wurden. Auch gebe es ein „noch nicht kalkuliert­es Risiko“. Es seien keine „taktischen Spielchen“, wenn die „deutliche Mehrheit des Rates“versuche, „einfach nur eine objektive Arbeit zu leisten“, sagt Kaiser.

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