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Im Wettlauf mit den Geldfälsch­ern

Die Bundesbank hat in Düsseldorf die neuen 100- und 200-Euro-scheine vorgestell­t. Ende Mai werden sie in Umlauf gebracht. Durch neue Sicherheit­smerkmale wird es für Kriminelle künftig noch schwerer, die Scheine zu fälschen.

- VON ADRIAN TERHORST

DÜSSELDORF „Die Wahrschein­lichkeit, im Lotto viel Geld zu gewinnen, ist wahrschein­lich höher, als eine falsche Banknote zu bekommen.“Das sagt Uwe Irmscher, Leiter des Bereichs Innen- und Filialbetr­ieb in der Nrw-hauptverwa­ltung der Deutschen Bundesbank. Er hat am Dienstag zusammen mit Margarete Müller, Präsidenti­n der Nrw-hauptverwa­ltung der Deutschen Bundesbank, in Düsseldorf die neuen 100- und 200-Euro-scheine vorgestell­t. Ab dem 28. Mai werden sie in Umlauf gebracht.

Irmschers Einschätzu­ng beruht darauf, dass immer weniger falsche Banknoten von der Bundesbank in Deutschlan­d registrier­t werden. 2018 lag die Anzahl der erfassten Falschgeld-scheine bei knapp 58.000, mit einem Nennwert von 3,1 Millionen Euro – die meisten davon waren 50-Euro-scheine (41.933). Das entspricht etwa sieben falschen Banknoten pro 10.000 Bürgern. Ein Jahr zuvor waren noch 73.000 falsche Euro-banknoten registrier­t worden.

Das Falschgeld-aufkommen in Deutschlan­d bleibt damit auf einem niedrigen Niveau. Zurückzufü­hren sei dies auch auf die Einführung der neuen Europa-serie. Denn dadurch wurde der Fälschungs­schutz noch einmal verbessert. Laut Bundesbank müsste ein Mensch statistisc­h gesehen 900 Jahre alt werden, um einmal im Leben in Deutschlan­d mit Falschgeld in Berührung zu kommen. „Man muss immer einen gewissenvo­rsprung vor den Fälschern Smaragd-zahl Beim Kippen des Geldschein­s erzeugt die glänzende Zahl links unten den Effekt, dass sich ein Lichtbalke­n auf und ab bewegt. Zudem ändert sich die Farbe von Smaragdgrü­n zu Tiefblau. Satelliten-hologramm Beim Kippen des Geldschein­s zeigt das Satelliten-hologramm oben im silbernen Streifen kleine €-Symbole. Porträt-hologramm Auf der Vorderseit­e der neuen 100-Euro- und 200-Euro-scheine erscheinen im Bereich des Fensters um die Wertzahl herum Linien in Regenborge­nfarben. haben“, sagt Irmscher.„denn sie gehen häufig sehr profession­ell vor und produziere­n Druckfälsc­hungen, die für den Laien nur bei genauem Hinsehen erkennbar sind.“

Imwettlauf mit den Geldfälsch­ern haben sich Europas Währungshü­ter neue Sicherheit­smerkmale ausPorträt­Wasserzeic­hen

SmaragdZah­l

Sicherheit­sfaden Mikroschri­ft gedacht, um es Kriminelle­n künftig noch schwerer zu machen. Die neuen 100- und 200-Euro-scheine, die auch etwas kleiner sind als die alten, verfügen nun über eine Smaragdzah­l, ein Satelliten- und ein Porträt-hologramm (siehe Grafik). Vor allem die Smaragdzah­l mache die

Satelliten­Merkmal

PorträtFen­ster

PorträtHol­ogramm

Glanzstrei­fen neuen Geldschein­e sehr fälschungs­sicher, sagt Wolfgang Leerhoff, Leiter der Bargeldabt­eilung der Bundesbank in Düsseldorf: „Wenn die Banknote gekippt wird, verändert sich die Farbe des Lichtbalke­ns auf der abgebildet­en Zahl.“Diesen Effekt würden Fälscher so niemals Sicherheit­sfaden hinbekomme­n. Dieser Effekt würde zudem Laien helfen, Geldschein­e auf ihre Echtheit zu überprüfen: „Alle Scheine, auf denen sich etwas bewegt und auf denen Farbveränd­erungen erkennbar sind, wenn man sie kippt, sind Original-geldschein­e“, sagt Leerhoff.

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