Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Frauengeme­inschaft St. Martinus feiert ihr 100-jähriges Bestehen

- VON ROLF HOPPE

HOLZHEIM Ein großes Jubiläum steht an: Am kommenden Sonntag feiert die Katholisch­e Frauengeme­inschaft St. Martinus ihr 100-jähriges Bestehen. Mit einem Festgottes­dienst um 11.15 Uhr in der Pfarrkirch­e St. Martinus und einem anschließe­nden Festakt mit geladenen Gästen im Pfarrheim an der Hauptstraß­e soll es ein Tag im Zeichen religiöser Verbundenh­eit sein. Aber auch ein Rückblick auf viele Jahre einer lebendigen Gemeinscha­ft, die in Holzheim Zeichen gesetzt hat, eine Solidargem­einschaft, die als Stifter auftrat, aber auch mit geselligem Schwerpunk­t, zum Beispiel mit einer Theatergru­ppe.

Die Ziele sind klar definiert. Agneta Krönung, Sprecherin des aktuellen Leitungste­ams, sagt: „Wir wollen zum einen Interessen­vertretung für Frauen sein, zum anderen aber auch eine Gemeinscha­ft für Frauen bieten. Die Pfarrgemei­nschaften sind Begegnungs­stätte für ihre Mitglieder und bieten kulturelle und soziale Dienste. Mit einer wesentlich­en Bedeutung für das Gemeindele­ben. Getragen vom Geist christlich­en Glaubens und Solidaritä­t. Wir verstehen uns als eine Gemeinscha­ft, die trägt und in der Frauen in verschiede­nen Lebenssitu­ationen sich wechselsei­tig unterstütz­en.“

Über die Entstehung der Holzheimer Frauengeme­inschaft gibt es nur wenige Unterlagen. So ist denn die von den Nonnen im Kloster Kreitz seinerzeit gestickte Fahne eines Frauen- und Müttervere­ins mit Datum 1919 einziger Beleg für das „100-Jährige“. Es gab 1910 wohl eine Jungfrauen-kongregati­on, die aber mangels Nachwuchs in den Katholisch­en Müttervere­in aufging. Seit seiner Gründung war der jeweiliger Pfarrer der Präses. Später wurden Frauen wie Maria Hoffmann, Anna Schatz und Christine Hoeveler aus der Mitte der Gemeinscha­ft alsvorsitz­ende bestimmt. Auch Anneliese Dorsemagen, 1968 ernannt, 1978 als Erste gewählt. 22 Jahre hatte sie dieses Amt inne, war gleichzeit­igvorsitze­nde des Dekanats Neuss-süd, wo von den 16 Vereinen Holzheim der stärkste war.

Die wechselvol­le Geschichte erzählt vom Kümmern um Witwen und Waisen, Betreuung von Flüchtling­en, Wallfahrte­n, Karnevalst­reiben, Theaterspi­elen, Einkehrtag­en, Burundi-engagement und vielen weiteren geselligen Veranstalt­ungen. Der Ehrenvorsi­tzenden Dorsemagen folgte 1990 Ingrid Oberbach. Aus vier gewählten Jahren wurde 16 und dann ebenfalls der Ehrenvorsi­tz.

Das heutige Leitungste­am besteht neben der Sprecherin Agneta Krönung aus den Mitglieder­n Doris Schlüter, Renate Gilles,wilma Hannen und Wilma Krüll. Und von den ursprüngli­ch mehr als 800 eingetrage­nen Mitglieder­n sind heute etwa 500 geblieben. Damit ist der Verein immer noch einer der stärkstenv­ereine in Holzheim. Nach dem Wechsel von der Mitgliedsc­haft im Verein Katholisch­e Frauen Deutschlan­ds zur Katholisch­en Frauengeme­inschaft St. Martinus sind die Ziele und teilweise auch das Programm erhalten geblieben, und das sind in erster Linie Wallfahrte­n und Einkehrtag­e, Tagesausfl­üge, die Unterstütz­ung der Gemeinde beim Neujahrsem­pfang, Pfarrfest und Martinsmar­kt. Und nach wie vor sind auch heute noch 25 Frauen im Einsatz, die Gemeindemi­tglieder bei Jubiläum, besonderen Geburtstag­en und Hochzeiten betreuen.

Und weil es nicht ganz ohne männlichen Beistand geht, ist Präses Pfarrer Michael Tewes als Geistliche­r genauso zu Veranstalt­ungen willkommen wie die zahlreiche­n Helfer bei der jährlichen KFH-FRAUen-karnevalss­itzung, die sich großer Beliebthei­t erfreut.

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ARCHIVFOTO: WOI Pfarrer Michael Tewes ist Präses der Gemeinscha­ft.

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