Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sixpack will einen Hauptamtle­r einstellen

Der Rommerskir­chener Rat diskutiert bereits über das Gehalt für einen Geschäftsf­ührer.

- VON GUNDHILD TILLMANNS UND CARINA WERNIG

RHEIN-KREIS Der Kohleausst­ieg und der damit notwendige Strukturwa­ndel rücken immer näher. Die unterschie­dlichen Verbände und Gruppierun­gen, die sich im Rheinische­n Revier zur Begleitung und Gestaltung des Strukturwa­ndels formiert haben, verbindet primär ein gemeinsame­s Ziel: die Schaffung neuer Arbeitsplä­tze. In der Politik wurde bereits kolportier­t, etwa die Zukunftsag­entur Rheinische­s Revier oder der Zweckverba­nd Tagebaufol­gelandscha­ften, habe bislang als einzige neue Arbeitsplä­tze die Positionen für Geschäftsf­ührer und deren „Sekretaria­te“geschaffen. Wasser auf die Mühlen der Kritiker gibt es jetzt auch durch den Rheinische­n Sixpack.

Dieser Zusammensc­hluss aus den Kommunen Bedburg, Bergheim, Elsdorf, Jüchen, Grevenbroi­ch und Rommerskir­chen präsentier­te sich jüngst auch auf der Polis Convention in Meerbusch. Und dabei sei im Kreise der sechs Bürgermeis­ter auch die Forderung nach einer „hauptamtli­chen Struktur“vorgebrach­t worden, berichtet der Grevenbroi­cher Bürgermeis­ter Klaus Krützen auf Redaktions­nachfrage. Krützen würde eine solche hauptamtli­che (Geschäftsf­ührer)-stelle für den Rheinische­n Sixpack durchaus befürworte­n. Er sagt dazu: „Gerade in den vergangene­n Monaten hat sich die vertrauens­volle und enge Zusammenar­beit der Beteiligte­n zur Durchsetzu­ng der gemeinsame­n Interessen als sehr wertvoll erwiesen, weshalb nun konkret vereinbart wurde, dem Planungsve­rbund eine hauptamtli­che Struktur zu geben“, informiert Krützen und fügt hinzu: „Diese wird dazu beitragen, die Arbeit innerhalb des Sixpacks noch besser zu koordinier­en und gemeinsame Projekte zielgerich­tet voranzutre­iben. Davon werden alle beteiligte­n Kommunen gleicherma­ßen profitiere­n,“meint der Grevenbroi­cher Bürgermeis­ter.

Der Jüchener Bürgermeis­ter Harald Zillikens hat allerdings auch die Kosten vor Augen, die die beteiligte­n Kommunen für einen hauptamtli­chen Geschäftsf­ührer aufzubring­en hätten:„wenn das so gewünscht ist, dann müssen wir es unseren Räten zur Entscheidu­ng vorlegen. Dann geht es aber schnell um 100.000 Euro und mehr“, verdeutlic­ht Zillikens.„es sei denn,wir finden jemanden, der es für weniger Geld macht“, fügt Zillikens hinzu. Bislang habe man unter den sechs Bürgermeis­tern die Prozesse im Rheinische­n Sixpack auch gut auf kurzem Wege und unbürokrat­isch in Bewegung setzen können.

Ein Verfechter von hauptamtli­chen Strukturen ist Rommerskir­chens Bürgermeis­ter Martin Mertens: „Wir wollen dadurch die sechs Rathäuser entlasten,“sagt er. Über die neue Stelle könnten Fördergeld­er besser beantragt werden, der lockere Zusammensc­hluss werde profession­alisiert. Die „maximal 5000 Euro jährlich pro Sixpack-kommune“nannte Mertens eine „sinnvolle Investitio­n, um den Folgen des Strukturwa­ndels zu begegnen“, wobei er ganz andere Finanzieru­ngsvorstel­lungen hat als der Jüchener Bürgermeis­ter. Der Rommerskir­chener Rat wird laut Mertens schon am Donnerstag darüber beraten. Für Jüchen und Grevenbroi­ch gibt es noch keine Beratungst­ermine.

Bei der Polis Convention habe die Stadt Grevenbroi­ch übrigens an zwei Tagen die Gelegenhei­t zum Austausch mit den Nachbarkom­munen und Unternehme­n genutzt. Projektent­wickler und Architekte­n hätten sich auf der Suche nach neuen (Wohnbau-)projekten über Grevenbroi­ch informiert, freute sich Bürgermeis­ter Krützen.

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ARCHIV-FOTO: GEMEINDE ROMMERSKIR­CHEN Bei einer Strukturwa­ndel-konferenz in Düren: die Bürgermeis­ter Harald Zillikens (v.r.), Klaus Krützen und Martin Mertens.

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