Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Schüler entwickeln Technik der Zukunft
Es geht um intelligente Lampen und Chips, die Autos vom Eis befreien: Das Leibniz-gymnasium hat erneut beim bundesweiten Wettbewerb „Invent a Chip“überzeugt – drei Schüler dürfen nun an der Uni Hannover forschen.
DORMAGEN Eine Lampe, die ihre Farbe eigenmächtig wechselt und morgens den Wecker ersetzt, die möchten Yannik Lückhof (16) und Justus Stürmer (16) vom Leibniz-gymnasium entwickeln.„der Chip sollte den Anteil verschiedener Farbtöne einstellen können. Außerdem sollte er die Helligkeit der Lampe einstellen und dazu in der Lage sein, mindestens zwei Zeiten zum An- und Ausschalten zu speichern“, beschreiben sie ihr Projekt. Weil es bislang solche intelligenten Lampen nicht gibt, kamen sie im Physikunterricht auf die Idee, ihre Idee beimwettbewerb„invent a Chip“einzureichen.
Auch Oliver Smitmans (16), Mitschüler von Yannick und Justus, hat sich mit seinem Projekt beworben. Er fand eine Lösung für vereiste Frontscheiben am Auto. Ein Mikrochip soll lästiges Eiskratzen im Winter überflüssig machen. „Die intelligente Frontscheibenheizung ist ein Chip, der mithilfe von einem Lichtstrahl, vorzugsweise einem Laser und einer Foto-diode, überprüfen kann, wie viel Eis sich auf der Frontscheibe eines Autos gebildet hat“, sagt Oliver.
Die drei Schüler überzeugten die Jury des Nachwuchswettbewerbs „Invent a Chip“. Beide Vorschläge setzten sich bei über 1600 Teilnehmern bundesweit durch. Der renommierte Wettbewerb, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Technologieverband VDE bundesweit an über 3000 Schulen initiieren, ist für viele Teilnehmer der Start in die Zukunftstechnologien. Beteiligt haben sich Schüler der Klassen acht bis 13 von allgemein- und berufsbildenden Schulen, der Anteil der Mädchen lag bei 36 Prozent.
Jetzt stehen für die Gymnasiasten aus Dormagen praktische Erfahrungen mit Profis an der Uni auf dem Programm. In der zweiten Wettbewerbsrunde besuchen sie mit insgesamt zehn Teams einen Workshop der Leibniz Universität Hannover am Institut für Mikroelektronische Systeme (IMS). In einem Zeitraum von vier Monaten realisieren die Jugendlichen ihre eigenen Projekte, dabei stehen ihnen die Profis zur Seite. Es geht von smarten Katzenklappen über eine bessere Orientierung für Blinde via Mikrochip bis hin zur gesteuerten Medikamentenausgabe.
Die drei Schüler aus Dormagen sind bereits gespannt auf denworkshop in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover:„ich freue mich auf vier Tage voller neuer thematischer Erfahrungen und Erkenntnisse und kompetenten Tipps zu meiner Chip-idee“, sagt Oliver Smitmans.
Prämiert werden die besten Mikrochip-entwürfe am 28. Oktober beim Finale in Berlin. Dann zeigen die Jugendlichen ihre Entwicklungen beim Mikrosystemtechnik-kongress Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft und der Politik. Die Sieger erwarten neben Geldpreisen von bis zu 3000 Euro die Aufnahme in das Auswahlverfahren für ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes.