Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schüler entwickeln Technik der Zukunft

Es geht um intelligen­te Lampen und Chips, die Autos vom Eis befreien: Das Leibniz-gymnasium hat erneut beim bundesweit­en Wettbewerb „Invent a Chip“überzeugt – drei Schüler dürfen nun an der Uni Hannover forschen.

- VON ALEXANDER TRIESCH

DORMAGEN Eine Lampe, die ihre Farbe eigenmächt­ig wechselt und morgens den Wecker ersetzt, die möchten Yannik Lückhof (16) und Justus Stürmer (16) vom Leibniz-gymnasium entwickeln.„der Chip sollte den Anteil verschiede­ner Farbtöne einstellen können. Außerdem sollte er die Helligkeit der Lampe einstellen und dazu in der Lage sein, mindestens zwei Zeiten zum An- und Ausschalte­n zu speichern“, beschreibe­n sie ihr Projekt. Weil es bislang solche intelligen­ten Lampen nicht gibt, kamen sie im Physikunte­rricht auf die Idee, ihre Idee beimwettbe­werb„invent a Chip“einzureich­en.

Auch Oliver Smitmans (16), Mitschüler von Yannick und Justus, hat sich mit seinem Projekt beworben. Er fand eine Lösung für vereiste Frontschei­ben am Auto. Ein Mikrochip soll lästiges Eiskratzen im Winter überflüssi­g machen. „Die intelligen­te Frontschei­benheizung ist ein Chip, der mithilfe von einem Lichtstrah­l, vorzugswei­se einem Laser und einer Foto-diode, überprüfen kann, wie viel Eis sich auf der Frontschei­be eines Autos gebildet hat“, sagt Oliver.

Die drei Schüler überzeugte­n die Jury des Nachwuchsw­ettbewerbs „Invent a Chip“. Beide Vorschläge setzten sich bei über 1600 Teilnehmer­n bundesweit durch. Der renommiert­e Wettbewerb, den das Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Technologi­everband VDE bundesweit an über 3000 Schulen initiieren, ist für viele Teilnehmer der Start in die Zukunftste­chnologien. Beteiligt haben sich Schüler der Klassen acht bis 13 von allgemein- und berufsbild­enden Schulen, der Anteil der Mädchen lag bei 36 Prozent.

Jetzt stehen für die Gymnasiast­en aus Dormagen praktische Erfahrunge­n mit Profis an der Uni auf dem Programm. In der zweiten Wettbewerb­srunde besuchen sie mit insgesamt zehn Teams einen Workshop der Leibniz Universitä­t Hannover am Institut für Mikroelekt­ronische Systeme (IMS). In einem Zeitraum von vier Monaten realisiere­n die Jugendlich­en ihre eigenen Projekte, dabei stehen ihnen die Profis zur Seite. Es geht von smarten Katzenklap­pen über eine bessere Orientieru­ng für Blinde via Mikrochip bis hin zur gesteuerte­n Medikament­enausgabe.

Die drei Schüler aus Dormagen sind bereits gespannt auf denworksho­p in der niedersäch­sischen Landeshaup­tstadt Hannover:„ich freue mich auf vier Tage voller neuer thematisch­er Erfahrunge­n und Erkenntnis­se und kompetente­n Tipps zu meiner Chip-idee“, sagt Oliver Smitmans.

Prämiert werden die besten Mikrochip-entwürfe am 28. Oktober beim Finale in Berlin. Dann zeigen die Jugendlich­en ihre Entwicklun­gen beim Mikrosyste­mtechnik-kongress Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenscha­ft und der Politik. Die Sieger erwarten neben Geldpreise­n von bis zu 3000 Euro die Aufnahme in das Auswahlver­fahren für ein Stipendium der Studiensti­ftung des deutschen Volkes.

 ?? FOTO: VDE, ANJA ROTTKE ?? Die Schüler (von links: Oliver Smitmans, Justus Stürmer, Yannick Lückhof) dürfen nun an die Uni Hannover fahren und dort mit Experten ihre Projekte umsetzen.
FOTO: VDE, ANJA ROTTKE Die Schüler (von links: Oliver Smitmans, Justus Stürmer, Yannick Lückhof) dürfen nun an die Uni Hannover fahren und dort mit Experten ihre Projekte umsetzen.

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