Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Abends auf den Markt
In unserer neuen Serie „Lokal & Lecker“wollen wir Lust machen auf regionale Produkte und Zusammenhänge erklären. Zum Auftakt blicken wir auf den Wochenmarkt, der mancherorts in der Krise steckt und mit Hilfe frischer Konzepte überleben soll.
WASSENBERG Käse und Wein, Burger und Pasta, hausgemachte Pralinen und Marmelade, Craft-beer, Rhabarberlikör, Caipirinha und dazu Live-musik: Wenn am 4. Oktober der letzte Abendmarkt der Saison nach Wassenberg einlädt, geht damit die vierte Saison zu Ende. Denn seit 2016 gibt es den Markt in der Kleinstadt am Niederrhein, der dafür sorgt, dass die Innenstadt belebt und der historische Roßtorplatz zum Treffpunkt wird. „Freunde, Nachbarn und Bekannte kommen hier zusammen, ohne dass man sich verabreden muss“, sagt Gabi Jansen von der Kunst-, Kultur- und Heimatpflege ggmbh. Wassenberg ist eine von vielen Städten in NRW, die das Konzept der immer beliebter werdenden Feierabendmärkte erfolgreich umsetzt.
Doch was macht diese Abendmärkte so beliebt? „Es geht um Geselligkeit“, sagt Andrea Istas, Geschäftsführerin des Stadtmarketings Grevenbroich. Auch dort findet seit 2016 ein Feierabendmarkt zweimal im Monat statt, der hauptsächlich aus regionalen Food-trucks besteht. „Der Markt hat die Stadt belebt“, meint Istas. Auch die Geschäfte profitierten davon. In Grevenbroich findet der Markt jeden zweiten Mittwoch statt, die Foodtrucks bauen auf, wenn der Wochenmarkt mittags abbaut. Auch in Wassenberg findet der Abendmarkt von April bis Oktober statt, hier allerdings am ersten Freitag im Monat.
Ursprünglich war die Idee zu Feierabendmärkten entstanden, um die nicht mehr so gut funktionierenden Wochenmärkte aufzupeppen, sie mit Live-musik zum Anziehungspunkt zu machen – auch für Berufstätige, die vormittags nicht einkaufen können. In Düsseldorf zum Beispiel hat die Zahl der Wochenmärkte abgenommen. „Die Märkte leiden unter einem veränderten Einkaufsverhalten“, teilt die Stadt mit. An Markttagen wie Dienstag und Mittwoch gibt es weniger Publikum, am Donnerstag, Freitag und Samstag werden die Märkte gut angenommen.
Auch ein Problem: In Köln gibt es mitunter nicht mehr überall typische Waren. „Auf einzelnen Märkten fehlen bestimmte Angebote, etwa Geflügel, Eier oder Fleisch“, erklärt Kölns Marktleiterin Andrea Faßbender. Denn die Branche hat Nachwuchsprobleme, bestätigt