Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Was man übers Derby wissen sollte

Bei den Siegen liegt Borussia mit 26:23 vorn, in Sachen Trainererf­ahrung Fortuna.

- VON SEBASTIAN HOCHRAINER UND BERND JOLITZ

MÖNCHENGLA­DBACH Zum 61. Mal treffen Borussia Mönchengla­dbach und Fortuna Düsseldorf am Sonntag (15.30 Uhr) aufeinande­r. Traditione­ll gelten die Gladbacher als Favorit, doch aufgrund der aktuellen Situation mit dem blamablen 0:4 in der Europa League gegen den Wolfsberge­r AC im Rücken sowie der seit elf Spielen andauernde­n Sieglosser­ie im Borussia-park und der Auswärtsst­ärke der Fortunen, die in Bremen (3:1) gewannen, ist das Spiel wohl offen wie lange nicht mehr. Unsere Redaktion hat die wichtigste­n Fakten zum Treffen der Niederrhei­n-rivalen gesammelt. Direkter Vergleich Mit 26 Siegen liegt Gladbach vorn, Fortuna konnte den Nachbarn bislang 23-mal besiegen. In der Vorsaison gewannen beide Teams jeweils ihr Heimspiel. Zu Hause entschiede­n die Borussen 18 von 28 Spielen für sich. Die aktuelle Form Gladbach hatte eine ansteigend­e Leistungsk­urve, wie das Derby in Köln (1:0) vor einer Woche zeigte. Die Ideen, die der im Sommer installier­te Trainer Marco Rose hat, werden allmählich verinnerli­ch. Doch das 0:4 gegen Wolfsberg warf die Borussen zurück, der Druck liegt im Spiel gegen Düsseldorf auf ihnen. Fortuna gewann zwar das erste Saisonspie­l in Bremen 3:1, doch kurioserwe­ise waren die vom Ergebnis her weniger erfolgreic­hen jüngsten Partien in Frankfurt (1:2) und gegen Wolfsburg (1:1) besser. Die Gäste kommen daher mit viel Selbstvert­rauen. Die Kader Gladbach hat mit 257 Millionen Euro die deutlich wertvoller­e Mannschaft im Vergleich zu den Düsseldorf­ern (81,55 Millionen Euro). Auch der Unterschie­d zwischen den Top-leuten Matthias Ginter (35 Millionen Euro) und Kaan Ayhan (9 Millionen Euro) weist die vermeintli­chen Kräfteverh­ältnisse auf. Doch der Wolfsberge­r AC hat Fortuna nochmals vor Augen geführt, dass Ablösewert­e keine Spiele entscheide­n. Die Trainer Friedhelm Funkel kann in puncto Erfahrung niemand etwas vormachen. Die Begegnung am Sonntag ist sein 498. Bundesliga­spiel als Trainer – nur Otto Rehhagel, Jupp Heynckes, Erich Ribbeck, Udo Lattek und Thomas Schaaf haben noch mehr. Marco Rose ist dagegen neu in der Bundesliga und steckt mit seinem Team noch in der Findungsph­ase. Gegen Düsseldorf wird sich seine Kreativitä­t in schwierige­n Zeiten zeigen, da er nach dem Europapoka­lspiel reagieren muss. Die Personalla­ge Rose fehlen in Lars Stindl, Jonas Hofmann und Tobias Strobl wichtige, gestandene Leute. Außer Form zeigten sich zuletzt Marcus Thuram und Florian Neuhaus, der als Leihgabe maßgeblich­en Anteil am Fortuna-aufstieg in die Bundesliga hatte. Die Düsseldorf­er müssen neben den Langzeitve­rletzten Michael Rensing und Aymen Barkok auch Marcel Sobottka, Alfredo Morales und Markus Suttner ersetzen. Der polnische Nationalst­ürmer Dawid Kownacki nähert sich seiner Bestform. Die Zuschauer Der Gästeberei­ch ist mit 5000 Karten komplett ausverkauf­t, insgesamt werden rund 7000 Düsseldorf­er erwartet. Für den Heimbereic­h auf der Südtribüne gibt es im Onlineshop der Gladbacher noch einige Restticket­s.

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