Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Fußgängerz­one: Politik lehnt Freigabe für Radler ab

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GREVENBROI­CH (cso-) Die ganztägige Öffnung der Fußgängerz­one für den Fahrradver­kehr hat sich nicht bewährt. Das ist die Meinung der ganz überwiegen­den Mehrheit im Bauausschu­ss. Entgegen der Verwaltung­sempfehlun­g stimmte er gegen die dauerhafte Freigabe. Damit wird das neunwöchig­e Experiment beendet. Radfahrer dürfen künftig wieder nur montags bis freitags von 20 bis 11 Uhr sowie von samstags, 15 Uhr, bis montags 11 Uhr durch die Zone radeln, ansonsten müssen sie absteigen.

Der Entscheidu­ng ging eine Diskussion voraus. Walter Rogel-obermanns (Die Linke) hatte auf der Kölner Straße „unschöne Debatten“bei Konflikten zwischen Fußgängern und Radlern erlebt. „Das ist eine Fußgänger-, keine Radfahrerz­one“, betonte Peter Cremerius (FDP), Radler könnten die Zone gut umfahren. Verwundert war er, wieso die Verwaltung die Öffnung empfehle. Der Verwaltung­svorlage lag nämlich ein Schreiben des Werberings bei. Die City-einzelhänd­ler seien einstimmig gegen eine Freigabe, viele Radfahrer seien rücksichts­los, heißt es darin. Zudem hatte ein City-besucher geschilder­t, dass sein zweijährig­es Enkelkind von einem Radler angefahren worden sei, zum Glück sei es bei Schrammen und einem blauen Fleck geblieben. „Wir wollen zurück zum alten Stand“, sprach sich auch Wolfgang Pesch (SPD) für ein Ende der Freigabe aus. Danach solle das Thema aber nochmals im Arbeitskre­is Nahmobilit­ät behandelt werden. Lediglich Karl-heinz Hüsken (UWG) stimmte für die Öffnung, der Raum reiche für Radler und Fußgänger aus.

Laut Beigeordne­tem Florian Herpel soll am Montag der Auftrag erteilt werden, die Schilder wieder zu ändern. Zufrieden waren Vertreter des Werberings, die in den Bernarduss­aal gekommen waren, nach der Abstimmung. „Das Ergebnis entspricht unserem Wunsch“, sagte Vorstandsm­itglied Nicole Feuster.

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