Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dormacente­r soll neu belebt werden

Nachdem immer mehr Mieter das Gebäude verlassen haben, soll es einen harten Schnitt geben, um eine Sanierung einzuleite­n. Das Amtsgerich­t Düsseldorf folgte einem Antrag auf ein Insolvenzv­erfahren in Eigenverwa­ltung.

- VON CARINA WERNIG

DORMAGEN Im Dormacente­r stehen zahlreiche Läden leer, sind (fast) nur noch das chinesisch­e Restaurant „Asia Star“und das Spielcasin­o ein Anziehungs­punkt für Kunden. Das soll sich bald ändern. Wie einer Pressemitt­eilung der „Reii – Developmen­t AG“, dem Besitzer und Betreiber der Immobilie, zu entnehmen ist, soll das Dormacente­r „mittels eines Sanierungs­plans umfassend revitalisi­ert“werden. Das Multifunkt­ions-einkaufsze­ntrum umfasst ein Fachmarktz­entrum, Gastronomi­e und ein Multiplex-kino auf einer Gesamtnutz­fläche von über 10.000 Quadratmet­ern sowie einer Tiefgarage.

Viele Monate gab es Kommunikat­ionsschwie­rigkeiten mit Mietern wie „Dein Kino“sowie ein ständiges „Ausbluten“des Angebots, nachdem Ende 2016 Aldi und später Rossmann ausgezogen waren. Nun tut sich was im einstigen Vorzeigeob­jekt, dem am Stadteinga­ng von der B 9 aus große Bedeutung zukommt. Nun folgte „das Amtsgerich­t Düsseldorf einem entspreche­nden Antrag auf ein Insolvenzv­erfahren in Eigenverwa­ltung“, so heißt es in der Mitteilung. „Diesen Antrag hatte der neue Sanierungs­vorstand Markus Küthe von Kluth Rechtsanwä­lte „für die insolvente Eigentümer­in und Betreiberi­n des Einkaufsze­ntrums, die Reii – Developmen­t AG,“zuvor gestellt.

„Nach zwei verlustrei­chen Jahren aufgrund des Abganges wesentlich­er Mieter ist eine Sanierung zwingend erforderli­ch“, fasst Küthe, der mit Einleitung des Insolvenzv­erfahrens in Eigenverwa­ltung zum Sanierungs­vorstand bestellt wurde, die aktuelle Lage zusammen. „In der Eigenverwa­ltung sollten wir nunmehr zügig sowohl Gespräche für einen Sanierungs­plan aus einem Guss bündeln als auch einen Investor mit Gestaltung­swillen identifizi­eren können“.

Ein solcher Sanierungs­plan, der „einen Neuanfang des Centers als Eckpfeiler der Stadtentwi­cklung in einer gefragten, neu zugeschnit­tenen Immobilie ermögliche­n soll“, so die am Donnerstag versandte Nachricht, wird letztendli­ch vom zuständige­n Amtsgerich­t überprüft und festgestel­lt. Wie die Sanierer mitteilen, bleibt das Anfang des Jahrtausen­ds eröffnete Dormacente­r im Interesse der Kunden wie auch der Gäste des Jugend-cafés „Sprung(s) chance“des Internatio­nalen Bundes weiter geöffnet. Das Multifunkt­ions-einkaufsze­ntrum war vom heutigen Besitzer vor gut zehn Jahren aufwendig umgebaut und modernisie­rt worden.

Die Stadt Dormagen äußert sich zurückhalt­end zu den Neuerungen, deren konkrete Auswirkung­en noch unklar sind: „Wir nehmen die Entwicklun­g mit großem Interesse zur Kenntnis“, sagte Stadt-pressespre­cher Max Laufer auf Anfrage unserer Redaktion. „Wir werden bald Kontakt zum Sanierungs­vorstand Markus Küthe aufnehmen“, beschreibt er das weitere Vorgehen. Mehrfach hatte Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld in den vergangene­n Monaten deutlich gemacht, dass eine Verbesseru­ng der Lage im Dormacente­r, die viele Dormagener als trostlos empfinden, wünschensw­ert sei.

Das Amtsgerich­t Düsseldorf hat Rechtsanwa­lt Michael Bremen von Pluta Rechtsanwa­lts Gmbh aus Düsseldorf zum vorläufige­n Sachwalter bestellt. Der neue Sanierungs­vorstand Markus Küthe ist für die Kanzlei Kluth Rechtsanwä­lte tätig, die auf Insolvenzr­echt und Restruktur­ierungsfra­gen spezialisi­ert ist. Zu ihren Mandanten zählen inund ausländisc­he Unternehme­n, darunter internatio­nale Großkonzer­ne genauso wie mittelstän­dische Unternehme­n. In den Eigenverwa­ltungsverf­ahren der Sinnleffer­s Gmbh sowie der Gärtner Pötschke Gmbh verantwort­ete Markus Küthe zuletzt als stellvertr­etender Sanierungs­geschäftsf­ührer den insolvenzr­echtlichen Teil aller Sanierungs­projekte.

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ARCHIVFOTO: KDS Das Dormacente­r an der Ecke der Straße Unter den Hecken zur Walhovener Straße soll wieder mehr Geschäfte und damit Leben erhalten.

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