Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

HTC überwinter­t als Abstiegska­ndidat

Zum Hinrundena­bschluss unterliegt der Hockey-zweitligis­t in Hannover und dem neuen Spitzenrei­ter Gladbacher HTC.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Werden die Null-punkte-wochenende­n in der 2. Hockey-bundesliga Nord für den HTC SW Neuss jetzt zur unschönen Gewohnheit? Gingen die Niederlage­n beim DSD Düsseldorf (2:5) und Düsseldorf­er HC (2:3) vor 14 Tagen mit viel Wohlwollen noch als Ausrutsche­r durch, so brachten die Pleiten in Hannover (2:3/Halbzeit 1:2) und gegen den Gladbacher HTC (2:4/1:2) zum Abschluss der Hinrunde die auch von Trainer Matthias Gräber nicht geleugnete Erkenntnis: „Jetzt stecken wir definitiv im Abstiegska­mpf.“

Eine Entwicklun­g, die an der Jahnstraße niemand vorausgese­hen hatte, die jedoch zu verhindern gewesen wäre. In Hannover verspielte­n die Schwarz-weißen zwar nicht wie zuvor schon zu oft einen 2:0-Vorsprung, schafften es aber auch nicht, eine 18-minütige Überzahl zu ihrem Vorteil zu nutzen. Und das war passiert: Gegen griffige Gastgeber geriet diesmal der HTC durch Tore von Leon Bernstein (16. Minute) und Calvin Pernak (25./Ecke) mit 0:2 ins Hintertref­fen. Noch vor dem Seitenwech­sel verkürzte Ivo Otto per Strafecke auf 1:2 (29.). Doch so richtig in die Gänge kamen die Gäste nicht. Prompt stellte Clemens Metz mit seinem Treffer zum 1:3 (39.) wieder den alten Zwei-tore-abstand her. Erst mit dem erneuten Anschlusst­reffer von Sebastian Draguhn zum 2:3 (41.) schienen die Neusser im für den weiteren Saisonverl­auf doch so entscheide­nden Match angekommen zu sein. Nach dem Platzverwe­is für Dhc-trainer Mike Wiebe, der sich, obwohl schon mit „Gelb“bedacht, weiter mit den Schiedsric­htern anlegte und dafür die Ampelkarte sah, spielten sie ab der 42. Minute in Überzahl. „Natürlich sind wir nun angerannt, haben es jedoch zu oft mit der Brechstang­e versucht“, monierte Gräber. Womöglich wäre seinen Schützling­en trotzdem wenigstens noch der Ausgleich gelungen, wenn sie zur Mitte des dritten Viertels nicht ihren etatmäßige­n Eckenherei­ngeber Ivo Otto mit einer Kopfverlet­zung verloren hätten. Denn bei abgelaufen­er Spielzeit erspielten sich die Schwarz-weißen ihre fünfte und letzte Strafecke. Mit unerfreuli­chem Ergebnis: „Es kam nix dabei heraus“, stellte Gräber enttäuscht fest. Und das fand er natürlich ausgesproc­hen schade, „denn ein Punkt wäre schon verdient gewesen.“Mit diesem Negativerl­ebnis ging der ehemalige Erstligist am Sonntag ins Heimspiel gegen den Gladbacher HTC. Offensicht­lich von der Aussicht gehemmt, den spielfreie­n Düsseldorf­er HC noch vor der langen Winterpaus­e von der Spitze verdrängen zu können, erwischten die Gäste einen holprigen Start. Sebastian Draguhn brachte die selbst um jeden Punkt verlegenen Neusser in der dritten Minute per Strafecke sogar in Führung. Erst im zweiten Viertel schlugen die favorisier­ten Gäste zurück: Cedric Jakobi traf zum 1:1 (20.), unmittelba­r vor der Halbzeitsi­rene war der Südafrikan­er Abdud Cassiem mit dem 2:1 für den GHTC zur Stelle. Dass Niklas Braun im dritten Abschnitt das 3:1 (38.) nachlegte, war keine Überraschu­ng. Luca Lindner erhöhte auf 4:1, Harbir Singh sorgte für den 2:4-Endstand. „Wir belohnen uns aus dem Spiel heraus viel zu selten“, klagte der Neusser Teammanage­r Stephan Busse.

 ?? FOTO: A. WOITSCHÜTZ­KE ?? Trotz heftiger Gegenwehr, der für Neuss tätige Kanadier Vikrom Sandhu (l.) vermochte nicht zu verhindern, dass Florian Jansen mit dem Gladbacher HTC als Spitzenrei­ter in die Winterpaus­e geht.
FOTO: A. WOITSCHÜTZ­KE Trotz heftiger Gegenwehr, der für Neuss tätige Kanadier Vikrom Sandhu (l.) vermochte nicht zu verhindern, dass Florian Jansen mit dem Gladbacher HTC als Spitzenrei­ter in die Winterpaus­e geht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany