Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
NEV spielt „brutal gut“, geht in Dinslaken aber leer aus
NEUSS (sit) Verkehrte (Eishockey-) Welt: Nach dem 3:2-Erfolg (0:0, 0:0, 3:2) der von ihm trainierten Dinslakener Kobras über das in der Regionalliga West auch nach drei Spielen noch punktlose Schlusslicht Neusser EV begnügte sich der ziemlich angefressene Milan Vanek mit einem Satz: „Neuss war brutal gut, wir waren brutal schlecht – aber wir sind heute die Glücklicheren.“
In einer Partie, die einen ganz langen Anlauf benötigte, beendete Maximilian Bleyer erst in der 50. Minute mit dem 1:0 für die Gäste die Torflaute: Nach einem Bullygewinn im Dinslakener Verteidigungsdrittel setzen Felix Wolter und Nikolai Varianov den am linken Pfosten völlig ungedeckten Stürmer ein. Eine verdiente Führung, denn nach schwierigem ersten Drittel, nach dem sich Nev-trainer Daniel Benske sogar genötigt sah, bei den Schiedsrichtern auf eine ausgewogenere Spielleitung zu drängen, hatte der NEV im zweiten Durchgang das Heft eindeutig in die Hand genommen. Weil der Lohn jedoch ausblieb, machten sich die bis dahin ebenfalls noch sieglosen Kobras daran, das Spiel in ihrem Sinne zu gestalten: Philipp Heffler glich in der 55. Minute aus, 1:35 Minute vor Schluss flog ein vom Ex-neusser Jerome Baum abgegebener und dann abgefälschter Schlagschuss irgendwie ins Neusser Netz. Nur 17 Sekunden später nutzte Jesse Parker einen individuellen Fehler im Abwehrverbund des NEV zum 3:1 für Dinslaken. Neuss hatte indes noch einen Pfeil im Köcher. Wiederum der von Felix Wolter in Position gebrachte Maximilian Bleyer verkürzte auf 2:3, worauf Benske für die letzten 16 Sekunden den starken Goalie Ken Passmann zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm – ohne Erfolg.
Trotzdem überwogen beim Verlierer die positiven Erkenntnis. So harmonieren die durch Sven Rothemund (Bad Aibling) verstärkten Abwehrreihen schon gut. Benskes Fazit: „Heute hat der Glücklichere gewonnen.“