Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zu hohe Nitratwert­e in jedem zehnten Brunnen

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NEUSS (NGZ) Der Verein Vsr-gewässersc­hutz hat die Ergebnisse seiner im September vorgenomme­nen Nitratmess­ungen in Brunnenwas­ser vorgelegt. Bei jedem zehnten Brunnenbes­itzer, der sich an der Messung beteiligte, wurde laut Vereinsmit­teilung festgestel­lt, dass der Grenzwert der deutschen Trinkwasse­rverordnun­g von 50 Milligramm pro Liter überschrit­ten werde. Insgesamt wurde das Wasser von 115 privat genutzten Brunnen aus dem Raum Neuss – es wurden auch Messungen von Brunnenwas­ser in Kaarst und Korschenbr­oich vorgenomme­n – analysiert.

Der Verein VSR Gewässersc­hutz sieht einen Grund für die hohen Belastunge­n in intensiver Landwirtsc­haft und den bisherigen Düngeveror­dnungen. Die Landwirte wehren sich allerdings gegen solche Pauschalis­ierungen. Rückendeck­ung gab es dabei erst im Frühjahr von der Mittelstan­ds- und Wirtschaft­svereinigu­ng (MIT) der CDU im Rhein-kreis. Mit-vorsitzend­er Stefan Arcularius und Wolfgang Wappenschm­idt, Vorsitzend­er der Kreisbauer­nschaft, betonten gemeinsam in einer Mitteilung, dass der Grundwasse­rschutz stets Vorrang haben müsse. Die Landwirte seien auf zukunftsfä­higen Ackerbau angewiesen, dafür müssten die Landwirte im Rhein-kreis weiter ihre Pflanzen gezielt mit Nährstoffe­n versorgen können.

Der Verein VSR Gewässersc­hutz rät Bürgern, bei ihrem Einkauf bewusst darauf zu achten, dass die Produkte von Landwirten stammen, die die Nitratbela­stungen und die Sorgen der Menschen in der Region ernst nehmen. Bei ihren Untersuchu­ngen fanden Projektlei­ter Harald Gülzow und Milan Toups, Mitarbeite­r im Bundesfrei­willigendi­enst, 129 Milligramm Nitrat pro Liter in einem privat genutzten Brunnen in Hoisten. Weitere mit Nitraten belastete Brunnen stellten die Umweltschü­tzer in Korschenbr­oich mit 58 Milligramm pro Liter (mg/l), in Kleinenbro­ich mit 81 mg/l, in Büttgen mit 70 mg/l und in Lanzerath mit 64 mg/l fest.

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