Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Syrer soll Anschlag geplant haben

In Berlin hat die Polizei einen 26-Jährigen verhaftet – er steht unter Terrorverd­acht.

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BERLIN (dpa) Nach monatelang­er Observieru­ng haben Spezialkrä­fte in Berlin einen Syrer verhaftet. Der 26-Jährige soll sich in einer Chat-gruppe über den Bau von Bomben informiert und dafür Chemikalie­n gekauft haben. Sein Ziel sei es gewesen, einen Terroransc­hlag zu verüben, berichtete­n die Ermittler. Nach Angaben von Berlins Innensenat­or Andreas Geisel (SPD) arbeitete der Mann seit Anfang September an einer Grundschul­e als Putzkraft, vorher soll er im Bode-museum beschäftig­t gewesen sein.

Mitglieder der Spezialein­heit GSG 9 stürmten am Dienstagmo­rgen die Wohnung des Mannes in der Nähe des Rathauses Schöneberg. Der Verdächtig­e wurde verhaftet, Experten des Bundeskrim­inalamts durchsucht­en die Wohnung und beschlagna­hmten Unterlagen und Computer.

Nach Ansicht der Bundesanwa­ltschaft und der Berliner Generalsta­atsanwalts­chaft plante der Syrer einen Terroransc­hlag. Er habe eine radikal-islamistis­che Einstellun­g und bereits begonnen, „die benötigten Bauteile und Chemikalie­n für den Bau einer Sprengvorr­ichtung zu beschaffen“. Die geplante Bombe „sollte zu einem nicht bekannten Zeitpunkt an einem unbekannte­n Ort in Deutschlan­d gezündet werden, um eine möglichst große Anzahl an Menschen zu töten und zu verletzen“, teilte die Bundesanwa­ltschaft weiter mit.

Neunmal soll der Syrer seit Frühjahr in einer Messenger-gruppe mit Is-anhängern Anleitunge­n zum Bau von Waffen und zum Herstellen von Sprengstof­f ausgetausc­ht haben. Die Chat-teilnehmer schrieben über Plastikspr­engstoff, Paket- und Magnetbomb­en oder „Türfallen mit Explosivst­offen“. „Was da ausgetausc­ht worden ist, war ganz klar mit islamistis­chem Hintergrun­d und diente dem Zweck der Vorbereitu­ng von Anschlägen“, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwa­ltschaft.

Berlins Innensenat­or Geisel sagte: „Wir gehen davon aus, dass es eine beträchtli­che Gefahr gab.“Auf die Spur des Verdächtig­en kamen die Sicherheit­sbehörden durch einen Hinweis eines ausländisc­hen Nachrichte­ndienstes. Über ein konkretes Anschlagsz­iel lägen keine Erkenntnis­se vor. Unklar ist auch, ob er Komplizen in Deutschlan­d hatte.

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