Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

16 Prozent mehr illegale Einreisen aus den Niederland­en

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BERLIN (may-) Die Bundespoli­zei fasst im Durchschni­tt jeden Tag 110 illegal eingereist­e Ausländer im grenznahen Raum oder bei der Kontrolle an Flug- und Seehäfen. Das geht aus einer Übersicht für die ersten drei Quartale dieses Jahres hervor. Danach sank die Zahl der unerlaubt eingereist­en Personen im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum von 31.442 auf 29.774. Wie im Vorjahr liegen Afghanista­n und Nigeria an der Spitze der Herkunftsl­änder. Danach folgen die Türkei, Albanien und der Irak. Syrien folgt erstmals erst auf Platz sechs. Die meisten illegal Einreisend­en erwischten die Bundespoli­zisten an Flughäfen, im deutsch-österreich­ischen und im deutsch-tschechisc­hen Grenzraum.

Während die Zahlen in fast allen Monaten leicht unterhalb der Werte des Vorjahresz­eitraums lagen, gibt es auch vier teils bemerkensw­erte Steigerung­en. Die Zahl der illegalen Einreisen aus Tschechien stieg um 1,4 Prozent auf 3154, die an Flughäfen um 9,2 Prozent auf 8227, die aus den Niederland­en um 16,5 Prozent auf 1277 und die aus Luxemburg um 95 Prozent auf 346.

Anfang Oktober hatte Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) die Bundespoli­zei angewiesen, die sogenannte Schleierfa­hndung, also das Stoppen verdächtig­er Personen im grenznahen Raum, zu verstärken. Anfang November wurden die Kontrollen noch einmal intensivie­rt. Den Anlass bildete ein trotz Wiedereinr­eisesperre zurückgeke­hrtes Mitglied des Miri-clans, das sich vier Monate nach seiner Abschiebun­g in den Libanon in Bremen zurückgeme­ldet hatte. Seehofer will erreichen, dass Personen mit Wiedereinr­eisesperre künftig möglichst schon im Grenzraum zurückgewi­esen werden können.

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