Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Turbulentes Zusammenleben
Die Serie „Bonusfamilie“erzählt von den Entwicklungen in einer großen Patchworkfamilie.
DÜSSELDORF (ry) Unter dem Begriff „Patchworkfamilie“versteht man laut Duden eine „Familie, in der von unterschiedlichen Eltern stammende Kinder leben, die aus der aktuellen oder einer früheren Beziehung der Partner hervorgegangen sind“. Im Schwedischen wird diese Lebenssituation mit dem etwas positiver klingenden Begriff „Bonusfamiljen“bezeichnet, was laut Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, einen Zugewinn um Ausdruck bringe: „Ein Trennungskind hat im Idealfall zwei liebevolle Eltern- und Großelternpaare, mehr Geschwister – einfach eine größere, buntere Verwandtschaft, die auch einen abwechslungsreicheren, turbulenten Alltag nach sich zieht. Dass damit nicht automatisch ein harmonisches Zusammenleben einhergeht, dass sich alle erst mal zusammenraufen müssen und selbst beim besten Willen der meisten Beteiligten nicht von Anfang an alles klappt, zeigt unsere neue Serie ‚Bonusfamilie‘: alles wie im wirklichen Leben.“Die Adaption der erfolgreichen gleichnamigen schwedischen Serie startet heute und wird immer in Doppelfolgen ausgestrahlt.
Im Zentrum der Handlung stehen Lisa (Inez Bjørg David) und Patrick (Lucas Prisor). Diese sind ein glückliches Paar und wollen eine gemeinsame Familie gründen. Der Haken daran: Beide haben schon eine Familie inklusive ihrer Ex-partner Martin (Steve Windolf ) und Katja (Anna Schäfer), die in das komplizierte Patchwork-gefüge eingebunden werden müssen. Die Zeit der Kinder wird gerecht zwischen den getrennt lebenden Eltern aufgeteilt – eine Woche bei Mama und die nächste Woche bei
Papa. So idyllisch, wie sich „Bonusfamilie“anhört, ist es natürlich nicht, das Leben in einer zusammengesetzten Familie. Lisas Tochter Bianca (Louise Sophie Arnold) scheint noch am besten mit der neuen Situation zurechtzukommen. Aber Patricks Sohn, der höfliche und zurückhaltende William (Levis Kachel), muss sich jetzt sein Zimmer mit dem gleichaltrigen Eddie (Fillin Mayer) teilen, wenn sie bei Lisa und Patrick sind. Und der verpasst keine Gelegenheit, um seinem neuen Bonus-bruder und Bonus-vater zu zeigen, was er von ihnen hält: nämlich nichts.
Schon die erste Folge hält allerhand Turbulenzen parat, denn Eddie und William haben beide am selben Tag Geburtstag. Für Lisa und Patrick stellt sich die Frage: Wer verbringt jetzt welchen Geburtstag wo mit wem – und auf wen muss er dabei verzichten? Lisa beschließt, eine neue Tradition für die ganze Familie zu schaffen: Es wird eine gemeinsame Geburtstagsparty für Eddie und William geben. Mit allem Drum und Dran und allen Mitgliedern der neuen, großen Bonusfamilie. Die Ex-partner, Martin und Katja, sind nicht begeistert, lassen sich aber überzeugen.
An der Realisation der Serie war unter anderem Drehbuchautorin Antonia Rothe-liermann beteiligt, die sich vom Original begeistert zeigt: „Ich war sofort verzaubert von der schwedischen Serie ‚Bonusfamiljen‘, die so ehrlich und schonungslos, dabei aber immer voller Liebe und Humor vom alltäglichen Wahnsinn in einer Patchworkfamilie erzählt. Das Original gefiel mir so gut, dass ich so viel wie möglich auch für die deutsche ‚Bonusfamilie‘ erhalten wollte.“ Nichtsdestotrotz haben sie aber auch ein paar Änderungen für die deutsche Adaption vorgenommen: „Unsere Staffel hat statt der schwedischen zehn nur sechs Folgen, wodurch der Handlungsbogen anders gespannt ist. In der deutschen Version werden die Nebenfiguren etwas stärker beleuchtet, allen voran Lisas und Patricks Ex-partner Martin und Katja. Wir tauchen auch in ihr Leben, in ihre Entwicklung tiefer ein. So steht besonders Katja, die vollberufstätige Teilzeit-mutter, vor spannenden Herausforderungen.auchderentwicklung der Kinder konnten wir ein bisschen mehr Raum geben; der als ‚schwierig‘ geltende Sohn Eddie bekommt mehr Zeit, damit man auch seine sanfte und verletzliche Seite entdecken kann.“
Bonusfamilie, 20.15 Uhr, ARD