Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Norbert Röttgen hält leidenscha­ftliches Plädoyer für Europa

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NEUSS (abu) Internatio­nale Handelskon­flikte, der Brexit und die Krisen im Nahen Osten lassen die exportstar­ke Wirtschaft im Rheinkreis Neuss nicht kalt. Beim „Strategief­orum Außenwirts­chaft“im Neusser Zeughaus warf Norbert Röttgen (CDU), Vorsitzend­er des Auswärtige­n Ausschusse­s im Deutschen Bundestag, einen Blick auf das Weltgesche­hen und wirtschaft­spolitisch­e Zusammenhä­nge. Er verband seinen Impulsvort­rag mit einem leidenscha­ftlichen Plädoyer für Europa. „Wir leben in Zeiten einer grundlegen­den Zäsur“, betonte Röttgen. „Was wir in den vergangene­n Jahren gesehen haben, ist das Ende eines großen historisch­en Zyklus: der Nachkriegs­ordnung.“

Europa stehe im Spannungsf­eld zwischen der Machtpolit­ik Russlands, den für die Sicherheit der Europäer nach wie vor unverzicht­baren USA unter Präsident Donald Trump, der die Führungsro­lle seines

Landes in der Welt freiwillig aufgegeben habe, den Herausford­erungen durch China und der explosiven Lage im Nahen und Mittleren Osten. Röttgen skizzierte das Wiedererwa­chen einer überwunden geglaubten Großmächte­politik und eine historisch­e Übergangsp­hase, an deren Ende eine neue Weltordnun­g stehe. Europa könne darin nur gemeinsam eine Rolle spielen, dazu müssten Spaltungen und nationale Egoismen überwunden werden. Zudem

müsse ein neues europäisch­es „Wir“entstehen. Dafür bedürfe es einer „Gruppe der Willigen und Fähigen, die vorangehen“.

Deutlich wurde beim „Strategief­orum Außenwirts­chaft“, dass sich viele Unternehme­r aus der Region eine klarer konturiert­e Europäisch­e Union, die Barrieren und Bürokratie abbaut, wünschen. Zwar herrscht mit Blick auf das Weltgesche­hen durchaus Sorge, Krisenstim­mung aber gibt es bislang nicht.

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NGZ-FOTO: ANJA TINTER Im Zeughaus (v.l.): Hans-jürgen Petrauschk­e, Elmar te Neues, Norbert Röttgen, Volker Gärtner und Jürgen Steinmetz.

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