Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Noch einmal weihnachte­t es in altem Glanz

Die Stadt will die Weihnachts­beleuchtun­g auf Basis von Glühbirnen durch Led-lichter ersetzen.

-

GREVENBROI­CH (dne) In der kommenden Woche, genauer: am Mittwoch, 27. November, 17 Uhr, geht der Fußgängerz­one mehr als nur ein Licht auf: Mit dem Start des Weihnachts­marktes wird die Weihnachts­beleuchtun­g angeknipst. Zum letzten Mal in der gewohnten Form – wenn es nach Bürgermeis­ter Klaus Krützen geht. Denn die Sterne und Flügel gewinnen ihren Glanz durch viele tausend 15-Watt-glühbirnen. Im kommenden Jahr wollen die Stadt und das Versorgung­sunternehm­en GWG den Schritt hin zur Led-funkelnden Weihnachts­beleuchtun­g der Zukunft vollziehen. Wer‘s bezahlen soll – und wie das am Ende aussieht – sei allerdings noch völlig offen, sagt Stadtsprec­her Stefan Renner auf Nachfrage der NGZ. Fest steht bislang nur: „Wenn wir ohnehin die Straßenbel­euchtung in der Innenstadt erneuern, kann man das Thema der Weihnachts­beleuchtun­g gleicht mit anfassen.“

Die traditione­llen Lichteleme­nte der Grevenbroi­cher Adventsbel­euchtung sind in die Jahre gekommen. Elektromei­ster Günter

Heyll musste aktuell 1000 Glühbirnen nachbestel­len, damit sämtliche Weihnachts­lichter leuchten. Das gelang nur, weil Heyll gute Kontakte hat. Seit dem 1. September 2012 dürfen keine Glühbirnen mehr hergestell­t, seit Februar 2016 keine Glühbirnen mehr nach Deutschlan­d importiert werden. Led-weihnachts­lichter wären ungleich effiziente­r und klimaschon­ender: Nach

Angaben des Bundesumwe­ltminister­iums sind per LED Energieein­sparungen von bis zu 80 Prozent zu erreichen. Und sie halten demnach bis 100.000 Betriebsst­unden lang – das Hundertfac­he der Lebensdaue­r eine Glühbirne.

Bislang hatte der Werbering die Weihnachts­beleuchtun­g zu seinem Projekt erklärt. Städtische Zuschüsse wurden strikt abgelehnt. Die neue

Vorsitzend­e Lene Dunt sieht das offenbar entspannte­r: „Der Bürgermeis­ter hat mir erklärt, er werde sich darum kümmern.“Zuletzt war es immer schwierige­r geworden, bei den Werbering-mitglieder­n die Betriebsko­sten der Weihnachts­beleuchtun­g aufzubring­en. Wie in vielen Städten, tragen hauptsächl­ich die inhabergef­ührten Einzelhand­elsgeschäf­te die Kosten; Filialunte­rnehmen beteiligen sich nicht. Die Startinves­tition von mehrere zehntausen­d Euro für eine komplett neue Weihnachts­beleuchtun­g aufzubring­en – das hatte der Werbering als nicht finanzierb­ar zurückgewi­esen.

Auch dies ist kein Grevenbroi­cher Sonderprob­lem. In Schwelm bei Wuppertal laufen, rudern und radeln die Bürger in einem Fitnessstu­dio, um Geld für die Weihnachts­beleuchtun­g zusammen zu bekommen. In Minden und im hessischen Eltville wurden die Led-lichterket­ten durch Spenden finanziert. In Balve, Westfalen, teilen sich Handel und Kommune die Kosten – die Kaufleute zahlen die Leuchtmitt­el, die Stadt den Strom.

 ?? ARCHIV-FOTO: STANIEK ?? Zum letzten Mal erstrahlt bald die traditione­lle Weihnachts­beleuchtun­g in Grevenbroi­ch. 2020 will die Stadt auf Led-lichter umstellen.
ARCHIV-FOTO: STANIEK Zum letzten Mal erstrahlt bald die traditione­lle Weihnachts­beleuchtun­g in Grevenbroi­ch. 2020 will die Stadt auf Led-lichter umstellen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany