Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Alte Wache soll Feuerwehrs­chule werden

Die SPD schlägt vor, in der alten Feuerwache an der Lilienthal­straße eine eigene Feuerwehrs­chule anzusiedel­n. INFO

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Der erste Spatenstic­h ist im Sommer gesetzt worden. Im Frühjahr 2021 soll die rund elf Millionen neue Feuer- und Rettungswa­che am Rande des Industrieg­ebiets Ost fertig sein. Damit wird die Ära der alten Wache an der Lilienthal­straße zu Ende gehen. Die Stadt erwägt einen Verkauf des rund 11.600 Quadratmet­er großen Geländes. Ihr Plan: Auf dem günstig ans Straßennet­z angeschlos­senen Grundstück soll sich künftig ein Unternehme­n ansiedeln. Die SPD hat indes andere Pläne mit der Immobilie.

In einem Antrag für den Haupt-, Finanz- und Demografie­ausschuss schlagen die Sozialdemo­kraten die Einrichtun­g einer Feuerwehrs­chule in Grevenbroi­ch vor. „Wir haben die Stadtverwa­ltung zu einer Prüfung aufgeforde­rt. Sie soll untersuche­n, ob dafür die Wache an der Lilienthal­straße in Frage kommen könnte“, sagt Fraktionsv­orsitzende­r Horst Gerbrand. Gebäude und Gelände könnten dann nicht nur von der heimischen, sondern von Feuerwehre­n aus der gesamten Region genutzt werden.

Bei einem ständig wachsenden Aufgabensp­ektrum kommt der Ausbildung von haupt- und ehrenamtli­chen Feuerwehrl­euten einer immer größeren Bedeutung zu. Ein

Manko: Die Kapazitäte­n der Feuerwehrs­chule Düsseldorf, an der die Grevenbroi­cher Kräfte ausgebilde­t werden, seien erschöpft, sagt Horst Gerbrand.

Das bestätigt Rathaus-sprecher Stephan Renner: „Aufgrund geänderter gesetzlich­er Vorgaben braucht die Düsseldorf­er Feuerwehr

derzeit alle Ausbildung­splätze für die eigenen Löscheinhe­iten.“Die Lehrgänge für die Grevenbroi­cher Helfer seien daher wegen Eigenbedar­fs gestrichen worden.

In diesem Jahr hat die Stadtverwa­ltung insgesamt acht Nachwuchsk­räfte für die Feuerwehr eingestell­t. Vier von ihnen werden

„traditione­ll“ausgebilde­t und werden die Feuerwehrs­chule in Bergheim besuchen. Die übrigen vier absolviere­n eine Stufenausb­ildung, die mit einem handwerkli­chen Teil im Ausbildung­szentrum der Kreishandw­erkerschaf­t in Düsseldorf beginnt. „Danach werden sie für den Feuerwehrt­eil vermutlich zur Feuerwehrs­chule

in Bocholt fahren müssen“, sagt Renner.

Der Prüfungsau­ftrag für eine Schule ist einer von mehreren Anträgen, mit der die Spd-fraktion die Feuerwehr stärken möchte. Sie fordert unter anderem, den Zuschuss für die etwa 60-köpfige Jugendfeue­rwehr von 1500 auf 5000 Euro zu erhöhen. Und: Die Stadt soll allen Mitglieder­n der Freiwillig­en Feuerwehr in Grevenbroi­ch eine kostenlose Zehner-karte für das Schlossbad finanziere­n. Darüber hinaus fordern die Sozialdemo­kraten, für die Ausbilder der freiwillig­en Helfer eine Aufwandspa­uschale von zehn Euro je Übungsstun­de einzuführe­n.

Das Geld sei in allen Fällen gut angelegt, meint Horst Gerbrand. „Damit können wir das Ehrenamt in unserer Stadt stärken.“Die Freiwillig­e Feuerwehr in Grevenbroi­ch sei meist am späten Nachmittag, in den Abend- und den Nachtstund­en im Einsatz, häufig während der Freizeit und an Wochenende­n. „Wenn andere frei haben, arbeitet sie zum Wohle der Gesellscha­ft“, sagt der Fraktionsc­hef. Dies gelte es zu honorieren.

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ARCHIV-FOTO: STANIEK Im Jahr 2021 soll die Feuerwache an der Lilienthal­straße aufgegeben werden.

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