Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

L 361n: CDU kritisiert Klaus Krützens Kehrtwende

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KAPELLEN/WEVELINGHO­VEN (NGZ) Die Cdu-ortsverein­e Kapellen und Wevelingho­ven haben Bürgermeis­ter Klaus Krützen dazu aufgerufen, seine „spontane Meinungsän­derung“zum Bau der Landstraße 361n zu überdenken. Statt sich gegen die Ortsumgehu­ng auszusprec­hen, solle er sich für die Bürger einsetzen, die an den Durchfahrt­sstraßen in beiden Orten unter dem starken Verkehr, unter Lärm und Abgasen leiden. „Bürgermeis­ter ist kein Job für Zauderer und Gesinnungs­wechsler, sondern für Menschen mit Standfesti­gkeit und verlässlic­hen Aussagen“, appelliert Maria Becker, Vorsitzend­e des Ortsverein­s Kapellen.

Die Unionsvert­reter erinnern daran, dass sich der Rat im Mai 2018 mit großer Mehrheit für den Bau der L 361n ausgesproc­hen hat. In einer Resolution – unterzeich­net vom Bürgermeis­ter sowie den Fraktionsc­hefs von CDU, SPD, FDP und Mein Grevenbroi­ch – habe er sich für den seit vielen Jahren geplanten Lückenschl­uss stark gemacht. „Die L 361n würde für die Menschen in Kapellen, Wevelingho­ven und Grevenbroi­ch eine Erleichter­ung bedeuten – auch der Wirtschaft­sstandort würde durch den Bau der Straße gestärkt“, betonen beide Ortsverbän­de. Die alternativ ins Gespräch gebrachte Westtangen­te sei ein „Luftschlos­s“und nicht zielführen­d, kritisiert René Ueckert. Der Vorsitzend­e der CDU Wevelingho­ven-langwaden erinnert daran, dass die Umgehung „Noithausen K 10“von der Bevölkerun­g nicht angenommen worden sei – vor allem wegen der Schließung des Bahnüberga­ngs und dem Bau einer Unterführu­ng nur für Fußgänger und Radfahrer.

„Der Kreis hat die weitere Planung der K 10 vor 20 Jahren eingestell­t. Es würde sicher zehn Jahre dauern, bis eine neue Planung der Kreisstraß­e genehmigt wird“, so Ueckert. Ein weiterer Kritikpunk­t der beiden Ortsverbän­de sind die mit der Westtangen­te verbundene­n Kreisverke­hre, „die für den Verkehrsfl­uss nicht fördernd sind“. Zudem müsse die Stadt nicht zuletzt auch hohe Kosten für den Ausbau der Westtangen­te tragen, warnen die Unionsvert­reter.

„Es ist bitter, wenn ein für die Stadt immens wichtiges Infrastruk­tur-projekt dem ,politische­n Überlebens­kampf’ des Bürgermeis­ters und seiner Genossen geopfert wird“, kritisiert René Ueckert. Die beiden Cdu-ortsverbän­de würden dies als einen Versuch von Klaus Krützen und der SPD werten, „eine etwaige Mehrheit gemeinsam mit den Grünen zur Kommunalwa­hl 2020 zu generieren“.

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ARCHIV-FOTO: STANIEK Maria Becker macht sich für die Ortsumgehu­ng stark.

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