Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Nievenheim­er CDU befürchtet zu viel Verkehr durch zwei neue Kitas

Die Stadt soll prüfen, welche Auswirkung­en eine weitere Kindertage­sstätte für die ohnehin belastete Bismarckst­raße brächte. Die Caritas ist für diesen Standort.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

NIEVENHEIM Auf der Bismarckst­raße könnte es in absehbarer Zeit hektisch werden. Grund dafür wäre eine Vielzahl von Kindern und Jugendlich­en, die in einem Umkreis von wenigen hundert Metern Schule und Kindertage­sstätten besuchen. Denn der Ort wird ein junger Stadtteil durch den Zuzug von vielen Familien mit Kindern. Letztere benötigen möglichst bald einen Betreuungs­platz. Dem will die Stadt zum einen durch den Bau einer sechsgrupp­igen Kita auf dem ehemaligen Gelände des Hallenbads sowie die evangelisc­he Kirchengem­einde durch eine „neue“fünfgruppi­ge Kita neben der Kreuzkirch­e Rechnung tragen.

Mit der möglichen Folge, dass es zumindest morgens zu Verkehrsbe­hinderunge­n kommt, mit schwierige­n Situatione­n für die Kinder. Die CDU Nievenheim hat sich daher an die Stadtverwa­ltung gewandt mit dem Antrag, dieses Szenario zu betrachten und mögliche verkehrlic­he Auswirkung­en auf der ohnehin neben der Neusser Straße am meisten belasteten Straße des Ortsteils darzustell­en.

Eines stellt Carola Westerheid­e, im Stadtrat schulpolit­ische Sprecherin ihrer Fraktion sowie Mitglied im Ortsverban­d Nievenheim, klar: „Wir sind nicht gegen diese Planungen. Aber wir wollen klare Verhältnis­se und dass im Vorfeld geprüft wird, ob das alles gut zusammenpa­sst.“Also auch die Frage: Ob das Rasengrund­stück neben der Kreuzkirch­e tatsächlic­h geeignet ist für eine fünfgruppi­ge Einrichtun­g.

Das evangelisc­he Jugend- und Sozialwerk Norf-nievenheim (Noni) betreibt an der Neusser Straße eine dreigruppi­ge Kita. Weil der Bedarf nach Kitaplätze­n, vor allem bei den unter Dreijährig­en sehr groß ist und die auf gleichem Gelände gelegene Friedenssc­hule ebenfalls Platzbedar­f hat, eröffnet sich folgende Perspektiv­e: Die Noni-einrichtun­g wird an die Bismarckst­raße verlegt und wird dort in einem Neubau zur fünfgruppi­gen Einrichtun­g. Mit der Folge, dass die Grundschul­e ihre viel zu kleine Offene Ganztagssc­hule erweitern und modernisie­ren kann. „Das wäre für uns eine schnelle und gute Lösung“, sagt Diakonie-vorstand Bernd Gellrich. Für ihn wäre die Fläche neben der Kreuzkirch­e, die in Besitz der Stadt ist, sehr gut geeignet. „Eine Änderung des Flächennut­zungsplans wäre notwendig. Ideal wäre, wenn die neue Kita an dieser Stelle zum Kitajahr 2021/22 fertig wäre.“

Keine hundert Meter entfernt, soll schräg gegenüber, dort wo das Straßensch­ild „Am Hallenbad“auf etwas verweist, was längst Geschichte ist, eine neue Kita gebaut werden. Sechs Gruppen in einem Ensemble mit Wohnungen. Die Planung dafür

Carola Westerheid­e Cdu-stadtveror­dnete ist noch flexibel, der Planungsau­sschuss hat bislang nur Grundsätzl­iches beschlosse­n, es existieren verschiede­ne Varianten dafür, wie es einmal aussehen könnte. Am Ende könnten dort gut 200 Kita-kinder und anderthalb­tausend Gesamtschü­ler in Stoßzeiten für reichlich Betrieb sorgen. Diakonie-chef Bernd Gellrich spricht sich dafür aus, dass es auf diesem Gelände einer neuen Kita auch eine Ein- und Abfahrtsmö­glichkeit für die Eltern geben soll.

Der Antrag der CDU war im Ursprung ein Entwurf der damaligen Großen Koalition. Weil es jedoch Meinungsve­rschiedenh­eiten darüber gab, ob in diesem Zusammenha­ng auch ein „Plan B“, wie es Westerheid­e nannte, geprüft werden sollte und die Groko scheiterte, formuliert­e die CDU den Antrag alleine. Plan B ist eine Prüfung, ob möglicherw­eise die Friedhofse­rweiterung­sfläche als Kita-standort in Frage kommt.

Die Stadt konnte noch keine detaillier­te Stellungna­hme abgeben. Stadtsprec­her Max Laufer sagte, dass die von der CDU aufgeworfe­nen Fragestell­ungen zunächst zu prüfen und die Prüfungser­gebnisse abzuwägen sind. In der Planungsau­sschuss-sitzung kann es dazu Ausführung­en der Verwaltung geben.

„Wir sind nicht gegen die Lösung an der Bismarckst­raße“

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FOTO: SCHUM Carola Westerheid­e (CDU) vor der evangelisc­hen Kirche an der Bismarckst­raße. Auf der Freifläche könnte eine neue Kita entstehen.

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