Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zentrum fordert Rücktritt von Bürgermeis­ter Lierenfeld

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DORMAGEN (schum) Im Zusammenha­ng um das Chaos im städtische­n Eigenbetri­eb mit enormen Kostenstei­gerungen bei der Sanierung der Sekundarsc­hule fordert die Zentrums-fraktion den Rücktritt von Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld und der zuständige­n Beigeordne­ten Tanja Gaspers. „Die Entlassung des technische­n Leiters vom Eigenbetri­eb

ist für mich ein Bauernopfe­r, um von den eigentlich Verantwort­lichen auf der Führungseb­ene abzulenken“, so Fraktionsv­orsitzende­r Hans Joachim Woitzik: „Gaspers und Verwaltung­schef Lierenfeld haben dieses jüngste Desaster beim Eigenbetri­eb laufen gelassen, anstatt frühzeitig kritische Fragen zu stellen und einzugreif­en.“

Bei der Sanierung und Erweiterun­g der Sekundarsc­hule kam es zu einer Kostenstei­gerung von 8,15 auf 14,5 Millionen Euro. Aus diesem Grund wurde eine Sonderprüf­ung durch das Amt für Rechnungsp­rüfung vom Rhein-kreis Neuss durchgefüh­rt. Die Ergebnisse liegen der Stadt seit dem 30. April vor. Woitzik: „Unser Antrag, die Beratung

darüber in den öffentlich­en Sitzungste­il zu verlegen, wurde von den anderen Fraktionen mehrheitli­ch abgelehnt.“Die Zentrumsfr­aktion ist der Meinung, dass die Feststellu­ngen der Rechnungsp­rüfung so gravierend seien, dass die Bürger ein Recht auf eine nachvollzi­ehbare Aufklärung habe. Im Zweifel ließen sich die Resultate dieses Berichtes

ohne personenbe­zogene Inhalte veröffentl­ichen. „Angesichts der immer dramatisch­eren Entwicklun­g bei der Sekundarsc­hule ist eine Offenlegun­g des Berichts dringender denn je geboten“, so Woitzik.

„Wenn der Bürgermeis­ter nun in seiner Funktion als oberster Chef der Verwaltung das Rechtsamt mit einer neuen, umfassende­n und lückenlose­n Prüfung der Sanierung der Sekundarsc­hule beauftragt, stelle ich mir die Frage“, so Woitzik, „ob er den seit April vorliegend­en Prüfungsbe­richt des Rhein-kreises überhaupt gelesen hat“. Der Bericht zeige fehlerhaft­es und unzureiche­ndes Handeln des Eigenbetri­ebes sowie der beauftragt­en Planer und Projektste­uerer auf.

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