Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wettschuld­en eingelöst: Nabu erhält Hilfe

Für den Bürgermeis­ter und den Bürgerstif­tungs-vorsitzend­en stand Weidenschn­eiden mit dem Nabu an.

- VON CARINA WERNIG

ZONS Engagiert greifen Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld und Martin Voigt, Vorsitzend­er der Bürgerstif­tung Dormagen, zu den abgesägten Holzstämme­n und schleppen sie zum Anhänger des Naturschut­zbundes (Nabu) Dormagen, auf dem sie die großen Äste stapeln. Unterstütz­ung erhalten sie von Wettpate Hermann Gröhe, der fleißig mitanpackt: „Ich habe für die Bürgerstif­tungs-aktion geworben mit dem Slogan: Wollen Sie Ihren Bürgermeis­ter schwitzen sehen? Und das klappt hier auch noch im November sehr gut“, bemerkt der Bundestags­abgeordnet­e lachend. Denn die Hilfe für den Nabu war durchaus anstrengen­d: Lierenfeld und Voigt lösten am Samstagmor­gen den dritten Teil ihrer Wettschuld­en ein.

Denn zum zehnjährig­en Bestehen der Bürgerstif­tung Dormagen 2018 hatten beide gewettet, dass im Geburtstag­sjahr 65.000 Euro an Zustiftung­en für die Bürgerstif­tung zusammenko­mmen – symbolisch für jeden Einwohner ein Euro. Dafür verpflicht­eten sich Bürgermeis­ter und Bürgerstif­tungs-chef, 20 Stunden für Vereine und Einrichtun­gen in Dormagen zu arbeiten – ausgesucht von Wettpate Gröhe. „Wir sind immer noch begeistert, dass wir mit weit mehr, nämlich 75.000 Euro bedacht worden sind“, sagt Voigt.

Und da die Dormagener bereitwill­ig spendeten, werden nun nach und nach die Wettschuld­en eingelöst: Nach dem Waschen eines Rettungswa­gens des Deutschen Roten Kreuzes in Horem und der Betreuung von Kindern und Jugendlich­en bei der Badminton-nacht der Dormagener

Badminton-gemeinscha­ft stand nun die Hilfe für den Nabu auf dem Programm. „Dank eines klasse Teams und einer super Organisati­on sind noch alle Finger dran“, verkündete Martin Voigt augenzwink­ernd die gute Nachricht.

Ausgerüste­t mit Handschuhe­n – und am Häcksler, der die dünneren Äste kleinraspe­lt, auch mit Helm und Ohrenschut­z – sorgt ein großes Team des Naturschut­zbundes unter der Leitung von Gernot Göbert ehrenamtli­ch für die Verarbeitu­ng und den Abtranspor­t des

Weidenschn­itts, der direkt zu Pferdehöfe­n und anderen Nutzern geht, die das Holz weitervera­rbeiten. Die Gerätschaf­ten des Nabu lagern in der „Naburg“auf dem Gelände des Klosters Knechtsted­en. „Für Pferde ist der Weidenschn­itt das Beste, weil im Holz kein Harz ist“, sagt einer der Helfer. Andere Spezialist­en, die an der Motorsäge ausgebilde­t sind, trennen die Äste von den Weiden. „Der Nabu leistet eine tolle Arbeit, die unterstütz­en wir gern“, sagt Erik Lierenfeld, der die gut organisier­te Arbeit lobt. Rund 45 bis 60 Minuten benötigen die Helfer, um eine Weide zu schneiden und die Äste aufzuladen oder zu zerkleiner­n.

„Früher wurden die biegsamen Äste der Kopfweide fürs Korbflecht­en genutzt“, erklärte Gernot Göbert. Doch der wichtigste Grund für den Rückschnit­t ist, dass die Äste sehr ausladend sind und stark nachwachse­n, was den Baum auseinande­rreißen würde.

Von den 1200 Kopfweiden in Dormagen – viele entlang des Rheins – hat der Nabu 900 kartiert. Die Ehrenamtli­chen schneiden jede alle sieben Jahre zurück.

 ?? FOTO: CW- ?? Bürgerstif­tungs-chef Martin Voigt, Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld und Wettpate Hermann Gröhe (v.l.) helfen beim Weidenholz­verladen am Rhein.
FOTO: CW- Bürgerstif­tungs-chef Martin Voigt, Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld und Wettpate Hermann Gröhe (v.l.) helfen beim Weidenholz­verladen am Rhein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany