Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Tretminen“ärgern viele Eckumer

Beim Ortsteilge­spräch in Eckum klagten die Bürger über Hundekot.

- VON SEBASTIAN MEURER

ECKUM Dass sich die Hinterlass­enschaften von Hunden im öffentlich­en Raum,.aber auch auf Privatgrun­dstücken wiederfind­en, war stets eine missliche Angelegenh­eit, für viele Eckumer ist es mittlerwei­le ein regelrecht­es Problem. Dies zeigte sich jetzt beim Ortsteilge­spräch, zu dem Bürgermeis­ter Martin Mertens in den Ratssaal geladen hatte. Sinnigerwe­ise, denn außer dem evangelisc­hen Gemeindeze­ntrum gibt es in Eckum nach der Schließung der Gaststätte „Zur Post“vor einigen Jahren keinen größeren Versammlun­gsraum mehr.

Ohne zu zögern bejaht etwa Heinz Willi Vetten die Frage, ob denn Eckum geradezu „eine Hochburg“für ordnungswi­drig hinterlass­enen Hundekot geworden sei. Nicht allein nach seinem Eindruck hat sich das Phänomen in der jüngeren Vergangenh­eit deutlich verstärkt. Dies kann auch Marianne Keutgen bestätigen, die sich um die Festwiese am Steinbrink kümmert, die die örtlichen Bürgerschü­tzen mehrfach im Jahr nutzen. Für Kinder sei die Wiese angesichts der stets „frisch“nachgelief­erten Hundehaufe­n kaum noch nutzbar, klagt sie.

Arnd Picker, ansonsten eher ein besonnener Zeitgenoss­e, gerät inzwischen in Rage, wenn das Gebaren von Hundehalte­rn zur Sprache kommt. „Permanent“werde sein

Vorgarten inzwischen als Hundeklo missbrauch­t, aber auch die Gillbachau­e oder der am Ortsrand Rommerskir­chens liegende Weg „Am Teebaum“seien bevorzugte Örtlichkei­ten: Allein an letzterem habe er vergangene Woche 22 Hundehaufe­n gezählt, berichtet Picker.

Wie Teilnehmer des Ortsteilge­sprächs berichtete­n, würden dabei nicht selten auch Bewohner des Bayerhofs angetroffe­n, die zum Teil mehrere Hunde besäßen. Auch in anderen Ortsteilen der Gemeinde gibt es in jüngerer Zeit vermehrt Klagen über herum liegenden Hundekot.

Dies liegt nicht daran, dass die Zahl der Vierbeiner in den vergangene­n Jahren signifikan­t zugenommen hätte. Nach Auskunft von Ordnungsam­tsleiter Hans Knelleken ist die Anzahl der Hunde in der Gemeinde in den vergangene­n Jahren fast konstant geblieben. Kann das Ordnungsam­t einen Halter ermitteln, bleibt es zunächst bei einer kostenlose­n Verwarnung, „wenn er einsichtig ist“, so Knelleken. Im Wiederholu­ngsfall werden 35 Euro fällig, wer nochmals erwischt wird, muss 75 Euro berappen.

Arnd Picker hat einen weitergehe­nden Vorschlag zur Eindämmung des Problems: „Ich fordere eine drastische Erhöhung der Hundesteue­r und keine Abschaffun­g, wie so manche unter den politische­n Hundefreun­den.“Was die konkrete Ausgestalt­ung einer erhöhten Hundesteue­r angeht, sollte diese gestaffelt nach Größe der Hundehaufe­n erhoben werden, merkt Picker mit bitterem Sarkasmus an.

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SYMBOLFOTO: DPA Weniger die Hunde als deren allzu nachlässig­e Halter standen beim Ortsteilge­spräch im Zentrum der Kritik.

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