Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
NRW weitet Notbetreuung aus
DÜSSELDORF (dpa/epd) Das nordrhein-westfälische Schulministerium hat am Freitag alle Schulen angewiesen, von Montag an die Notbetreuung für Kinder auszuweiten, deren Eltern oder Erziehungsberechtigte Berufe in der „kritischen Infrastruktur“ausüben. Die Notbetreuung solle auch an den Wochenenden sowie in den Osterferien angeboten werden, teilte das Ministerium in Düsseldorf mit. Darüber hinaus können künftig auch dann Familien ihre Kinder in den Schulen betreuen lassen, wenn nur ein Elternteil in einem gesellschaftlich relevanten Beruf arbeitet.
„Die Landesregierung hält es für angezeigt, aufgrund der steigenden Infektionszahlen die bisherigen Regelungen an die neue Situation anzupassen“, sagte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Damit leisteten die Schulen einen noch größeren Beitrag, indem sie die Kinder von Eltern betreuen, „auf die wir derzeit keinesfalls an ihrem Arbeitsplatz verzichten können“. In Nordrhein-westfalen gelten aktuell Tätigkeiten unter anderem in den Bereichen Medizin, Pflege und Lebensmitteleinzelhandel als systemkritische Berufe.
Nach Zahlen des Ministeriums nutzten zu Beginn der Notbetreuung Eltern von etwa 8230 Schülern bis zur sechsten Klasse das Angebot. Insgesamt seien in dieser Altersgruppe knapp eine Million Kinder schulpflichtig. An manchen Schulen liege die Quote bei zehn Prozent, aber es gebe auch Schulen, die gar keine Betreuungsplätze anbieten müssten, hatte die Landesregierung am Donnerstag mitgeteilt. Ziel der Schließungen ist es, die Verbreitung des Coronavirus zu stoppen, aber gleichzeitig zu verhindern, dass Eltern dann zur Betreuung der Kinder ihre Arbeitsplätze verlassen müssen.