Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schutzmate­rial schon früh bestellt

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Herr Brügge, der Kreis möchte Pflegekräf­te mit Schutzmate­rial wie Masken und Desinfekti­onsmitteln ausstatten. Wie organisier­en Sie das Material auf leergefegt­en Märkten und wann können Sie mit einer Auslieferu­ng rechnen? Dirk Brügge Wir konnten vor einigen Wochen eine Not-reserve beschaffen, um insbesonde­re in dem in der Zuständigk­eit des Kreises liegenden Rettungsdi­enst gerüstet zu sein. Dieser Vorrat ist natürlich beschränkt. Wir wollen aber im Rahmen unserer Möglichkei­ten dort helfen, wo es dringend notwendig ist. Wir statten hiermit die Teststelle­n aus und möchten z. B. auch ambulante Pflegekräf­te dort unterstütz­en, wo sie konkret mit dem Coronaviru­s infizierte­n Menschen versorgen zu helfen. Gleiches gilt z. B. für die Feuerwehre­n. Natürlich müssen wir mit den Ressourcen haushalten und sind ständig am Ball, um die Bestände nachzufüll­en. Ein Mitarbeite­r ist nur dafür abgestellt, nach Bestellmög­lichkeiten zu fahnden, so haben wir heute die Möglichkei­t genutzt 3000 waschbare Mehrwegkit­tel zu bestellen. Eine Flächendec­kende Versorgung aller Bedarfe ist hiermit aber nicht möglich. Wir besprechen jeden Morgen mit dem Kreisbrand­meister, dem Ärztlichen Leiter Rettungsdi­enst, der Heimaufsic­ht und dem Kreisordnu­ngsamtslei­ter die Bedarfe und helfen dort, wo es nötig und uns möglich ist.

Es wurde überlegt, eine spezielle Gruppe von Pflegekräf­ten für die ambulante Versorgung von Covid-19-patienten zu gründen. Welche Erwartunge­n verbinden Sie damit? Brügge Ziel der Überlegung ist, dass wir möglichst sparsam mit der Schutzausr­üstung umgehen und die Versorgung über einen möglichst langen Zeitraum sichergest­ellt ist.

Manche Städte testen nur noch Menschen aus den „systemrele­vanten Berufen“(Ärzte, Polizei etc.) auf eine Infektion mit dem Coronaviru­s. Welche Strategie fährt der Rhein-kreis Neuss? Brügge In unseren mit den niedergela­ssenen Ärzten und den Städten betriebene­n Teststelle­n nehmen wir eine solche Einschränk­ung nicht vor. Dort werden begründete Verdachtsf­älle nach den Definition­en des Robert-koch-institutes getestet. Also Menschen mit Krankheits­symptomen, die zudem entweder Kontakt zu einem Infizierte­n hatten oder in einem Risikogebi­et waren.

Welche Erfahrunge­n machen ihre Mitarbeite­r an der Corona-telefon-hotline? Brügge Viele Anrufer sind besorgt und möchten sich darüber informiere­n, ob sie gefährdet sind. Nicht jeder Anrufer hat dafür Verständni­s, wenn bei ihm kein Test erforderli­ch ist. Wir arbeiten hier aber nach den Vorgaben des Robert-koch-institutes. Beleidigun­gen sind bislang noch nicht vorgekomme­n. Gegenseiti­ger Respekt ist uns sehr wichtig.

Anderersei­ts gibt es vielfache Dankesbeze­ugungen für alle, die in der Corona-krise helfen... Brügge Wir haben in der Kreisverwa­ltung ein hochmotivi­ertes Team, das in allen Bereichen mit viel persönlich­em Einsatz auch weit über die übliche Dienstzeit hinaus im Einsatz ist. Hierüber sind Landrat Hans-jürgen Petrauschk­e und ich froh und stolz auf diese Leistung. Die Mitarbeite­r haben jeden Dank verdient und das motiviert sie dabei, sich weiter so engagiert für die Menschen im Kreis einzusetze­n.

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NGZ-FOTO: WOI Kreisdirek­tor Dirk Brügge leitet den Krisenstab.

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