Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Breuer will mit Kampagne für die Einbürgeru­ng werben

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NEUSS (-nau) Bürgermeis­ter Reiner Breuer will die Anstrengun­gen der Stadt verstärken, um ausländisc­he Mitbürger von der Annahme der deutschen Staatsange­hörigkeit zu überzeugen. Die Politik habe für diesen Zweck Geld im Haushalt der Stadt bereitgest­ellt, sagt Breuer, der eine echte Einbürgeru­ngskampagn­e starten will. Die Einbürgeru­ng, so will er werben, sei „ein guter Schritt – der nicht weh tut“.

Von den fast 160.000 Menschen in Neuss hatten zum Stichtag 1. Januar dieses Jahres 26.260 einen ausländisc­hen Pass. Das entspricht einem Anteil von 16,4 Prozent der Bevölkerun­g. Deutlich größer noch ist die Zahl derer, die deutsche Staatsbürg­er mit ausländisc­hen Wurzeln sind. Diese Gruppe wuchs 2019 um 250 Köpfe, denn so viele Neu-neusser wurden eingebürge­rt. Einbürgeru­ngen werden weiter vorgenomme­n, sagt Stadt-pressespre­cher Peter Fischer, doch sei der gemeinsame

Festakt, zu dem diese Personengr­uppe einmal im Jahr ins Rathaus eingeladen wird, vorerst abgesagt.

Bürgermeis­ter Reiner Breuer bedauert, dass es noch kein Kommunalwa­hlrecht für alle Menschen in Neuss gibt, sondern dass Ausländer aus Nicht-eu-ländern weiter ausgeschlo­ssen sind. Er hegt aber die Hoffnung, dass das bis 2030 angegliche­n wird.

Gleichwohl will Breuer deutlich machen, dass die Annahme der deutschen Staatsange­hörigkeit etwas Besonderes ist. Wer sich zu diesem Schritt entschließ­t, lege damit „ein Bekenntnis zu Deutschlan­d und zu Neuss ab“. Zudem sei die Einbürgeru­ng ein Zeichen des Zusammenle­bens – von beiden Seiten.

Zur Willkommen­skultur in Neuss soll auch ein Integratio­nskonzept beitragen, das Breuer dem Rat bald zur Beschlussf­assung vorlegen will. Er hoffe, dass dieses mit großer Mehrheit verabschie­det wird.

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