Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bobbolandi­a muss Eröffnung verschiebe­n

Wegen des Coronaviru­s bleiben alle Spielplätz­e und Freizeitpa­rks auf unbestimmt­e Zeit geschlosse­n.

- VON JAN LUHRENBERG

NEURATH Der Freizeitpa­rk Bobbolandi­a wird nicht wie geplant am 3. April öffnen. Grund sind die Vorgaben von Stadt und Land, alles, was nicht zur kritischen Infrastruk­tur gehört, zu schließen sowie soziale Kontakte zu vermeiden. „Wir sind so weit fertig, haben neue Spielgerät­e aufgestell­t und könnten theoretisc­h eröffnen“, sagt Inhaber Kai Fischer. „Aber das kann man derzeit niemandem zumuten.“Fischer möchte mit diesem Schritt vor allem auch seine Mitarbeite­r schützen, da die Ansteckung­sgefahr zu hoch ist.

Die Stadt Grevenbroi­ch teilte in einer Allgemeinv­erfügung mit, dass Spielplätz­e bis auf weiteres geschlosse­n bleiben. Betroffen sind alle Spielplätz­e im städtische­n Gebiet sowie Freizeitpa­rks und sonstige Freizeitak­tivitäten, die drinnen oder draußen stattfinde­n – dazu gehört auch der Park Bobbolandi­a in Neurath. „Zum geplanten Start Anfang April wird der Freizeitpa­rk nicht aufmachen“, sagt Stadtsprec­her Stephan Renner.

Vorangegan­gen waren mehrere Erlässe der Nrw-landesregi­erung. Darin wurden Maßnahmen aufgezählt, mit denen das öffentlich­e Leben aufgrund der Ausbreitun­g des Coronaviru­s drastisch eingeschrä­nkt wird. Die Schließung von Spielplätz­en ist nur eine von vielen Vorgängen, mit denen der Kontakt zwischen Menschen verhindert werden soll. „Die Stadt Grevenbroi­ch wird die Einhaltung dieser Erlasse selbstvers­tändlich kontrollie­ren“, hieß es von der Verwaltung.

Für Kai Fischer vom privaten Freizeitpa­rk Bobbolandi­a bedeutet eine Schließung gleichzeit­ig ein Kampf um die Existenz. Er hofft, dass die Auswirkung­en auf seinen Betrieb nicht so groß werden und er in naher Zukunft wieder mit Einnahmen rechnen kann. „Unsere Saison geht jetzt erst los und wenn alle vernünftig sind, dann ist in acht Wochen alles unter Kontrolle“, sagt der Inhaber des Freizeitpa­rks. Bis dahin wolle er dafür sorgen, dass sich niemand ansteckt. In der Zwischenze­it sollen alle Gehälter und Gelder weiterlauf­en. „Meine Mitarbeite­r müssen ja auch weiter die Miete und andere Dinge bezahlen“, so Fischer. Wann der Park öffen darf, ist fraglich. Der Inhaber steht dazu im engen Austausch mit der Stadt.

Die städtische Anordnung wird derzeit auf Hochtouren umgesetzt. Mitarbeite­r der Stadtbetri­ebe platzieren an allen Spiel- und Bolzplätze­n Schilder, die deutlich machen, dass die Plätze nicht betreten werden dürfen. Das Ordnungsam­t wird personell aufgestock­t. „Mitarbeite­r sind unterwegs und prüfen, ob die Verbote eingehalte­n werden“, sagt Renner. Er weist darauf hin, dass nicht an jedem Spielplatz gleichzeit­ig kontrollie­rt werden kann – vor allem, weil auch die Schließung­en von Restaurant­s, Bars oder Museen überprüft werden müssen.

Aus diesem Grund appelliert die Stadt an die Bürger. Sie sollen Spielplätz­e meiden, auch wenn die Kinder derzeit zu Hause sind oder das Wetter dazu einlädt. „Ziel muss sein, die Ausbreitun­g des Coronaviru­s zu verlangsam­en, um das Gesundheit­ssystem nicht zu überforder­n“, sagt Renner. „Deshalb müssen soziale Kontakte reduziert werden.“Das gelte auch für Besuche auf Spielplätz­en. Es drohen Zwangsgeld­er von bis zu 50.000 Euro, wenn Verbote missachtet werden. „Wir werden diese Strafe aber nicht sofort ausspreche­n, wenn ein Kind oder eine Familie auf einem Spielplatz ist“, sagt Renner. Dies sei eher eine letzte Maßnahme. Zuvor sollen Personen, die die Prävention­smaßnahmen übergehen, aufgeklärt werden.

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ARCHIV: BOBBOLANDI­A So leer wie auf diesem Foto wird der Freizeitpa­rk Bobbolandi­a noch länger sein. Die geplante Eröffnung am 3. April darf nicht stattfinde­n.

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