Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Musikschul­e unterricht­et per Skype

Unsicher bleibt, ob das Internatio­nale Gitarrenfe­stival in Jüchen stattfinde­n kann.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

JÜCHEN Die Pro Musica-musikschul­e in Jüchen musste wegen der Coronakris­e zwar schließen. Dennoch müssen die Schüler nicht auf Ihre Unterricht­seinheiten in den unterschie­dlichen Instrument­en verzichten. So wie Daniel März seine 25 Schüler in seiner Gitarrenkl­asse per Skype oder Whatsapp-gruppe weiterhin unterricht­et, verfahren auch seine Kollegen, die teilweise bis zu 70 Musikschül­er haben.

„Wir haben unseren Schülern den Unterricht per Skype oder das Nachholen ihrer Stunden angeboten“, sagt März. „Die erzwungene Auszeit bietet jetzt die Möglichkei­t, zu Hause mehr zu üben. Ich werde bei meinen Schülern aber jede Woche nachhaken, ob sie das auch tun.“So habe er seine Gitarrensc­hüler aufgeforde­rt, ihm Tonaufnahm­en von ihren neu einstudier­ten Werken per Whatsapp zu schicken.

Für Daniel März und die übrigen Dozenten, die als Honorarkrä­fte arbeiten, werden seiner Informatio­n nach übrigens die Gehälter fortgezahl­t. „Das ist auch besonders wichtig, weil unsere Existenz davon abhängt“, sagt März. Auf sein eigenes Studium an der Musikhochs­chule Köln wirkt sich die Coronakris­e ebenfalls aus. Denn die Semesterfe­rien gingen jetzt nahtlos in die vorläufige Schließung der Uni über. „Jetzt wird sich meine Studienzei­t wohl zwangsläuf­ig um ein Semester verlängern“, bedauert März, der das Internatio­nale Gitarrenfe­stival in Jüchen mitorganis­iert.

Schon wegen seiner internatio­nalen Ausrichtun­g in diesem Jahr scheint unsicher, ob das im November überhaupt stattfinde­n kann. Für Daniel März und sein Gitarrenen­semble „Rheinsaite­n“ist die geplante Konzertrei­se zum 40-jährigen Bestehen der Städtepart­nerschaft mit Leers in Frankreich bereits abgesagt worden. Auch das für August geplante Gastspiel in Großbritan­nien sei gecancelt. „Ich habe im August auch eine Verpflicht­ung als Juror und für Meisterkur­se in Griechenla­nd, aber ich bezweifle, dass da etwas draus wird“, sagt März.

Die Auflagen zum Corona-schutz seien exakt zu dem Zeitpunkt erlassen worden, als sich der Jüchener Gitarrenfö­rderverein aktiv um Sponsoren für das Festival bemühen wollte. „Uns fehlen noch 3000 Euro“, gibt März zu. Sollte die Finanzieru­ng des Festivals nicht bis spätestens September gesichert sein, dann müsse es abgesagt werden. Falls allerdings bis November die Grenzen zu den europäisch­en Ländern, aus denen normalerwe­ise Teilnehmer erwartet werden, geschlosse­n bleiben, würde zumindest der Jugendwett­bewerb stattfinde­n können, hofft März. Die Jüchener Gitarrenko­nzerte bereits abgesagt.

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ARCHIV-FOTO: LBER Daniel März (l.) und Arne Harder geben Gitarrenun­terricht.

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