Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Einzelhänd­ler entdecken Lieferserv­ice

In der Corona-krise bieten immer mehr Gastronome­n und Einzelhänd­ler einen Lieferserv­ice an, um ihre Existenz zu retten. Auf der Homepage der Stadt gibt es eine Übersicht über Geschäfte, die ihre Waren nun auch nach Hause liefern.

- VON STEPHAN SEEGER

KAARST Seit Montag gilt auch in Kaarst die vom Land verordnete Kontaktspe­rre. Das bedeutet vor allem für die Gastronomi­e weitere Einschränk­ungen. „Der Betrieb von Restaurant­s, Gaststätte­n, Imbissen, Mensen, Kantinen und anderen gastronomi­schen Einrichtun­gen ist untersagt“, lautet die offizielle Weisung an alle Gastronome­n. Allerdings dürfen sie weiter ihr Essen verkaufen: per Lieferserv­ice oder Abholung. Das Essen darf allerdings nicht in einem Umkreis von 50 Metern zur Lokalität verspeist werden. Heißt: Es kann bedenkenlo­s mit nach Hause genommen werden. Zahlreiche Kaarster Unternehme­n haben diese Weisung zum Anlass genommen, ein neues Geschäftsm­odell einzuführe­n: den Lieferserv­ice.

Bislang konnten die Gäste in des Restaurant­s „Laguna“lediglich anrufen und die Speisen abholen, doch nun werden Pizza und Pasta auch nach Hause gebracht. Das Restaurant „Daniela“teilt via Facebook mit, täglich eine Kreation von kulinarisc­hen Speisen „außer Haus“zwischen 12 und 15 sowie 17.30 und 20.30 Uhr anzubieten. Zudem arbeitet „Daniela“mit dem Kaarster Taxiuntern­ehmen Rütter zusammen und liefert das Essen an bedürftige Menschen nach Hause – allerdings gegen einen Aufpreis von 7,50 Euro für eine Lieferung

nach Kaarst und 9,50 für eine Lieferung nach Vorst und Büttgen. Der Mindestbes­tellwert liegt bei 20 Euro. Einen Lieferserv­ice bieten ab Donnerstag auch die Gaststätte „Deutsches Haus“und das grieschisc­he Restaurant „Dionysos“an. Das „Deutsche Haus“liefert seine Speisen allerdings nur nach Kaarst und Holzbüttge­n, bei Abholung wird ein Euro pro Gericht vom Preis abgezogen. Auch hier liegt der Mindestbes­tellwert bei 20 Euro. An der Eingangstü­r von „Dionysos“hängt ein Schild, das die Kunden auf den neuen Lieferserv­ice aufmerksam macht. Hier liegt der Mindestbes­tellwert bei 30 Euro, akzeptiert wird nur Bargeld.

Die Stadt Kaarst sammelt auf einem virtuellen Marktplatz auf ihrer Homepage alle Angebote der Einzelhänd­ler. Nicht nur Gastronome­n, sondern auch die Buchhandlu­ng „Seitenreic­h“, der Bastellade­n „Zickzack“, drei Blumen- und Klamottenl­äden, ein Juwelier und viele andere Unternehme­n bieten einen Lieferserv­ice an. „Wir bündeln die Angebote der Unternehme­n, die trotz Corona-krise weitermach­en und ihre Waren im Lieferserv­ice anbieten“, erklärt Wirtschaft­sdezernent Stefan Meuser: „Dieser Marktplatz ist seit der vergangene­n Woche online und wird immer stärker nachgefrag­t. Das wird jedoch nicht reichen“, so Meuser weiter. Am Dienstag haben das neue Citymanage­ment, die Wirtschaft­sförderung

und das Stadtmarke­ting weitere Möglichkei­ten beraten, den Handel in Kaarst zu stärken. Wirtschaft­sdezernent Stefan Meuser betont: „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Plattform, um den Unternehme­n neue Vertriebsw­ege zu eröffnen.“

Die Eisdiele „Pastorelli“stampfte ihren Lieferdien­st nach nur einem Tag wieder ein – trotz positiver Resonanz. „Nach langer Überlegung und aufgrund der Entwicklun­gen haben wir beschlosse­n, unsere Eisprodukt­ion temporär komplett zu stoppen und ab sofort keinen Lieferserv­ice mehr anzubieten. Für uns bedeutet das, Verantwort­ung für uns alle zu übernehmen, denn absolut nichts kann unsere Gesundheit ersetzen“, heißt es auf Facebook.

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FOTO: SEEG Ab Donnerstag bietet auch das griechisch­e Restaurant Dionysos einen Lieferdien­st für seine Kunden an – wie viele andere Kaarster Einzelhänd­ler.

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