Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein Regenbogen gegen Corona

Mit Farbe gegen das Virus: Kinder malen Bilder an Fenster und Türen.

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REKEN (özi) Ein Regenbogen in vielen Farben an der Haustür, im Fenster, am Balkongelä­nder oder mit Straßenkre­ide auf dem Gehweg: Eine Mitmach-aktion in den sozialen Medien soll in der Corona-krise für mehr Zusammenha­lt sorgen. „Für Maximilian ist es ein Zeichen dafür, dass er nicht der Einzige ist, der zu Hause bleiben muss“, sagt Sarah Hahn aus Reken. Für die Mutter des Dreijährig­en ist es nicht ganz einfach, die Ereignisse rund um das Coronaviru­s kindgerech­t zu erklären. „Ich muss jeden Abend unterm Bett und in den Schränken nach dem Virus schauen. Mittlerwei­le schläft Maximilian bei uns“, sagt Hahn. Für ihn, aber auch für viele andere Kinder seien auch die damit verbundene­n Verhaltens­regeln nicht so leicht zu verstehen.

Die Aktion, die sich durch die sozialen Medien verbreitet hat, hilft dabei, dass selbst die Allerklein­sten sehen und verstehen, dass auch andere Kinder daheim bleiben müssen. Beim Malen können sich die Kinder nicht nur die Langweile vertreiben, sondern sich später bei einem Spaziergan­g mit der Familie in den Straßen auf eine Regenbogen-suche begeben und sie zählen. Maximilian freue sich immer auf die Regenbogen-bilder seiner Freunde. Es sei wichtig, in diesen Zeiten Positives zu vermitteln, so Sarah Hahn.

Auch Familie Dietrich aus Schermbeck erhält für ihren Regenbogen jede Menge Zuspruch. „Die

Leute sollen sehen, dass wir zu Hause sind“, sagt die achtjährig­e Lia. Mit ihrer Zwillingss­chwester Mara und ihrer älteren Schwester Lavinia habe sie bisher keine Langeweile verspürt. „Neben den täglichen Schulaufga­ben backen, kochen und basteln wir sehr viel. Die Kinder sind oft im Garten und springen entweder auf dem Trampolin oder sind mit ihren Kaninchen beschäftig­t“, sagt Jessica Dietrich. Dennoch würden die Kinder ihre Freunde sowie ihre Großeltern vermissen. „Es ist eine ganz neue Situation. Selbst für uns ist es nicht ganz greifbar, und das den Kindern zu erklären, ist wirklich komplizier­t“, sagt Dietrich. Mit der Geschichte „Aufregung im Wunderwald“, die die Corona-problemati­k erzählt, habe sie einen guten Weg gefunden, ihren Kindern die aktuellen Ereignisse nahe zu bringen. Lavinia chattet zudem per Video mit ihren Freunden. Aber sie vermisst die Schule und hofft, dass ihr Leben bald wieder normal ist.

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FOTO: PRIVAT Lavinia und ihre Schwestern Lia und Mara aus Schermbeck.

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