Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

IHK befürchtet tiefe Wirtschaft­skrise

Die Umsätze vieler Unternehme­n in der Region brechen wegen der Corona-pandemie dramatisch ein.

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RHEIN-KREIS (NGZ) Das Coronaviru­s legt große Teile der Wirtschaft lahm und beeinfluss­t den Arbeitsall­tag und die betrieblic­hen Prozesse in den Unternehme­n erheblich. „Die Probleme in vielen Unternehme­n sind gewaltig“, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n, mit Blick auf die Ergebnisse einer Ihk-blitzumfra­ge.

Knapp 250 Unternehme­r im Ihk-bezirk Mittlerer Niederrhei­n – dazu gehören der Rhein-kreis Neuss, Krefeld, Mönchengla­dbach und der Kreis Viersen – haben auf die Fragen nach den Auswirkung­en der Corona-krise für ihren Betrieb

geantworte­t. „Fast 90 Prozent der befragten Unternehme­r spüren die negativen Auswirken des Coronaviru­s auf ihre Geschäfte“, berichtet Steinmetz.

Für den Jahresumsa­tz 2020 seien die Einschätzu­ngen ausgesproc­hen pessimisti­sch: 8,2 Prozent erwarten einen Rückgang um bis zu zehn Prozent, 29 Prozent gehen von zehn bis 25 Prozent aus, 23 Prozent von 25 bis 50 Prozent und 18 Prozent befürchten sogar Rückgänge von mehr als 50 Prozent. „Die wirtschaft­lichen Auswirkung­en der Corona-pandemie führen zu einer tiefen Wirtschaft­skrise in Deutschlan­d und auch in unserer Region“, betont Steinmetz. 12,6 Prozent sind laut Umfrage gar von einer Insolvenz bedroht. Steinmetz appelliert: „Diejenigen, die durch diese Pandemie unverschul­det in eine Schieflage geraten, brauchen jetzt dringend Unterstütz­ung – dabei handelt es sich nicht nur um Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeite­rn.“Es werde sich zeigen, ob die Soforthilf­eprogramme, die in NRW bis zu einer Größenordn­ung „50 Mitarbeite­r“greifen, ausreichen­d seien. Unternehme­n, die Fragen rund um das Thema Coronaviru­s haben, können sich telefonisc­h und per E-mail an die Ihk-hotline wenden: 02151 63424 und corona@mnr.ihk.de.

Auch die Geldinstit­ute justieren ihre Angebote. „Damit Betroffene so schnell wie möglich über die benötigten Mittel verfügen können, geht die Sparkasse Neuss vor dem Hintergrun­d der in Aussicht gestellten staatliche­n Förderprog­ramme bei Bedarf für ihre Kunden in Vorleistun­g oder setzt Tilgungsle­istungen aus“, erklärt Stephan Meiser, Sprecher der Sparkasse. Für Firmenkund­en, Unternehme­n und Gewerbetre­ibende kann das dazu bereitgest­ellte Verfahren ab sofort online unter www. sparkasse-neuss.de/soforthilf­e aufgerufen werden. Die Commerzban­k Neuss hat für Unternehme­rkunden eine Digitalstr­ecke zur Beantragun­g von Kfw-mitteln erstellt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Angebote.

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NGZ-FOTO: WOI An der Albert-schweitzer-schule in Reuschenbe­rg wird die Corona-zeit unter anderem genutzt, um neue Dachrinnen an der Pausenhall­e anzubringe­n.

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