Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ein Zaun für Lebensmittel und Fürbitten in Norf
NORF Vollgepackte Einkaufstüten hängen gut sichtbar an einem Bauzaun vor der Sankt-andreas-kirche. Sie sind gefüllt mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln oder Tierfutter. Mitnehmen darf die Beutel jeder, der Bedarf hat. Zum Beispiel, weil das Geld knapp ist oder auch, weil es gerade keine Einkaufsmöglichkeit gibt. „Das Prinzip ist einfach. Wer hat, gibt. Wer braucht, nimmt“, erklärt Esther Natschak, die die Facebookgruppe Coronahilfe in Neuss gegründet hat.
So kann nicht nur jeder nehmen, sondern auch selbst eine Spende an den Zaun hängen. Dabei gilt es einige Kritierien zu beachten: Nahrungsmittel sollten verpackt und haltbar sein, also etwa Konserven, Nudeln oder Kaffee. Auch Hygieneartikel wie Toilettenpapier, Windeln oder Shampoo sind erlaubt. Alles muss wetterfest verpackt werden. Zum Schluss wird eine Liste an die Tüte angebracht, die genau aufzählt, was in ihr enthalten ist. „So müssen die Menschen nicht lange suchen“, erklärt Natschak. Schließlich gehe es auch darum, möglichst wenig Viren zu verbreiten.
Auf die Idee zu diesem Gabenzaun ist die 42-Jährige gekommen, als sie über ein ähnliches Projekt in Berlin gelesen hat. Schnell hat sie sich an die Gemeinde St. Andreas Norf gewandt und gemeinsam mit Andreas Richling, Karoline und Jan-philipp Büchler sowie Hanna Heck und Markus Rischen die Aktion innerhalb von zwei Tagen in Norf initiiert. Lokale Unternehmen und Vereine haben geholfen. An den Zaun können auch Fürbitten angebracht werden, die in der Messe verlesen werden sollen. Das sei eine emotionale Stütze, sagt Büchler. Sonntags gibt es einen Hoffnungsbrief.
Um Missbrauch zu vermeiden, werden die Spenden nach 18 Uhr eingesammelt und um 10 Uhr wieder an den Zaun gehängt.