Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Nabu Kaarst: Maulwürfe können nützlich sein
KAARST (NGZ) Viele Menschen nutzen die Corona-krise für Gartenarbeit. Doch etwas stört so manchen Gartenfreund: Maulwurfshügel. Im Frühjahr erneuern die Tiere ihre unterirdischen Gänge. Doch laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) sind Maulwürfe auch nützlich, denn sie fressen viele Schädlinge. Und Dennoch greifen viele Menschen bei „Maulwurfbefall“zu drastischen Mitteln, um ihn zu vertreiben. „Der
Maulwurf gehört nach Bundesartenschutzverordnung zu den besonders geschützten Tierarten und darf nicht verfolgt und getötet werden“, betont Carsten Braunert vom Nabu Kaarst.
Der tag- und nachtaktive Maulwurf ist ein reiner Fleischfresser. Der bis zu 17 Zentimeter große Einzelgänger lebt fast ausschließlich unterirdisch. Ein weit verzweigtes Röhrensystem mit einer Größe von bis zu 3000 Quadratmetern dient als Jagdrevier. Bei der Nahrungssuche helfen dem fast blinden Maulwurf ein hervorragender Tast- und Geruchssinn sowie ein ausgezeichnetes Gehör. „Eine Insektenmade, die in einen Maulwurfsgang fällt, macht für ihn ein lautes Geräusch“, erklärt Carsten Braunert. Zum Speiseplan des Maulwurfs gehören außerdem Schnecken und ihre Eier, Engerlinge und Insektenlarven – davon frisst der Maulwurf bis zu 36 Kilogramm pro Jahr. Der Maulwurf setzt seine Vorderbeine ein, um Tunnel zu graben. Mit den scharfen Krallen seiner fünf „Finger“kratzt er Erde auf und drückt sie mit den breiten Handflächen an den Röhrenwänden fest. Häuft sich zu viel Erde an, gräbt das Tier einen Gang an die Oberfläche und befördert diese mit dem Kopf nach draußen. Die so entstehenden Maulwurfshügel dienen auch der
Belüftung des Gangsystems. Deshalb nützt es wenig diese flach zu klopfen – der Maulwurf muss dann zwangsweise neue Hügel aufwerfen. Außerdem hilft die Wühlarbeit dem Gärtner, das Erdreich aufzulockern. Darüber hinaus wirken die unterirdischen Röhren auch als natürliche Drainage. Nicht zuletzt gilt die Erde von Maulwurfshügeln als samenfreie Anzuchterde für Blumenkästen.