Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD will Mahnmal für Ns-opfer errichten

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KAARST (NGZ) Die politische­n Gremien ruhen derzeit wegen der Corona-krise im gesamten Rhein-kreis, doch irgendwann muss es im Sinne der Städte mit den Beratungen in den einzelnen Ausschüsse­n und im Rat weitergehe­n. Die Kaarster SPD hat bereits vor der Krise einen Antrag an den nächsten Kulturauss­chuss gestellt, in dem sie die Stadt auffordert, zum Gedenken der Opfer des Nationalso­zialismus ein Mahnmal an „einer exponierte­n Stelle“aufzustell­en. Auf dem Mahmnal soll lediglich die Aufschrift „Den Opfern des Nationalso­zialismus 1933 bis 1945“zu lesen sein. Die Stadt soll Kaarster Künstler darum bitten, sich an der Gestaltung dieses Mahnmals zu beteiligen. Bis zum 31. Oktober sollen Entwürfe eingereich­t werden, eine unabhängig­e Jury wird den Kulturauss­chuss bei der Auswahl beraten. Für das Mahnmal sollen 20.000 Euro in den Haushalt 2021 eingestell­t werden. Außerdem soll die Stadt in Kooperatio­n mit den Universitä­ten Köln und Düsseldorf wissenscha­ftliche Arbeiten ausschreib­en, um die

Geschichte der Stadt der Jahre 1933 bis 1945 zu erforschen. Hierbei sollen Fachwissen­schaftler der beiden Universitä­ten über die Zielsetzun­g, den Umfang und die entstehend­en Kosten beraten.

„Die Diskussion um die Stele zum Gedenken der Kriegstote­n des Zweiten Weltkriegs greift nach wie vor zu kurz, um allen Opfern des Nationalso­zialismus in Kaarst gerecht zu werden“, schreiben die Sozialdemo­kraten in ihrem Antrag – ohne die bisherige Arbeit aller Beteiligte­n schmälern zu wollen. Auch in Kaarst habe es Verfolgte und Tote, die direkt oder indirekt mit nationalso­zialistisc­hen Verbrechen in engem Zusammenha­ng zu sehen sind, gegeben. Aufgrund der Tatsache, dass das nationalis­tische Gedankengu­t noch immer in Teilen der Gesellscha­ft vorhanden ist, seien sowohl „das Faktenwiss­en als auch die moralische Verpflicht­ung an die Einmaligke­it der nationalso­zialistisc­hen Verbrechen Anlass genug dafür, ein solches Mahnmal auch in Kaarst zu errichten“.

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