Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ringerinnen reagieren erleichtert
Olympia-kandidatinnen Nina Hemmer und Laura Mertens begrüßen Verschiebung.
DORMAGEN (-vk) Erleichterung bei Nina Hemmer und Laura Mertens: Planmäßig hätten sich die beiden Ringerinnen des AC Ückerath am vergangenen Wochenende ihre Fahrkarten nach Tokio sichern können. Doch das Olympia-qualifikationsturnier in Budapest wurde auf unbestimmte Zeit verschoben, was für entsprechende Verunsicherung auf Seiten der Athletinnen führte (die NGZ berichtete).
Entsprechend erleichtert reagierte das Duo jetzt auf die Entscheidung von Internationalem Olympischen Komitee (IOC) und Gastgeberland Japan, die Sommerspiele um ein Jahr auf 2021 zu verschieben. „Das wären nicht meine Olympischen Spiele gewesen,“sagt Laura Mertens, eine Austragung im Sommer hätte „nicht meinen Werten entsprochen,“erklärt die 26 Jahre alte Ergotherapeutin, „ich hätte es egoistisch, fahrlässig und unsolidarisch empfunden, in Tokio zu starten, vor allem den Menschen in Ländern mit schlechterem Gesundheitssystem, fehlender Demokratie und mangelnder finanzieller und sozialer Absicherung gegenüber.“Ob sie eine Qualifikation für die um ein Jahr verschobenen Spiele anstrebt, lässt sie offen, wollte sie doch im Herbst ihr Studium wieder aufnehmen. „Ob ich dies nun zeitgleich mache oder noch ein Jahr rausschieben werde, weiß ich noch nicht genau. Ich möchte langsam auf beruflicher Ebene weiterkommen, aber nach aktuellem Stand werde ich das eine Jahr noch weiter im Spiel bleiben.“
Nina Hemmer hat diese Entscheidung für sich bereits getroffen, will nicht nur bis 2021, sondern auch bis zu den Olympischen Spielen in Paris 2024 weitermachen, gleichzeitig aber auch ihr Studium „Soziale Arbeit“vorantreiben. Nach der Entscheidung des IOC zeigt sich die 27-Jährige, die bereits vor vier Jahren in Rio de Janeiro dabei war, „froh darüber, wie es jetzt ist.“Denn die Olympischen Spiele hätten in diesem Sommer in ihren Augen „voll an Wert verloren.“
Wie es in Sachen Olympiaqualifikation weitergeht, steht noch nicht fest. „Wir müssen jetzt auf weitere Informationen von IOC und UWW warten und werden dann unseren Fahrplan für die Olympischen Spiele im Jahr 2021 zusammen mit den Bundestrainern entwickeln,“sagt Jannis Zamanduridis, Sportdirektor des Deutschen Ringerbundes.