Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Händler-appell: In Dormagen einkaufen

Die Vorsitzend­en der Gewerbe- und Händlergem­einschafte­n Cido, IG Top-west und Nieve-ring bitten die Dormagener in einem Schreiben samt „5-Punkte-plan“eindringli­ch, die lokalen Unternehme­n zu unterstütz­en.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Einzelhänd­ler, Gastronome und Dienstleis­ter richten sich mit einem eindringli­chen Appell an die Dormagener. Ihre Kernbotsch­aft: „Lassen Sie Ihre Kaufkraft in Dormagen und seinen Stadtteile­n.“In dem von Guido Schenk ( Vorsitzend­er der City-offensive), Norbert Heinen (IG Top-west) und Stefan Maxeiner (Gewerbever­ein Nieve-ring) unterzeich­neten Schreiben zeichnen sie ein düsteres Bild des Geschäftsl­ebens, wenn nicht alle zusammenha­lten. Was getan werden könnte, beschreibe­n sie in einem „5-Punkte-plan“.

„Wir erleben, wie trostlos unsere Straßen und Plätze ohne interessan­te Geschäfte, ohne attraktive Gastronomi­e geworden sind“, sagt das Trio. „Ein großes Stück Lebensqual­ität ist innerhalb kürzester Zeit verschwund­en. Viele Ladenbesit­zer, Gastronome­n und Dienstleis­ter werden an ihre Existenzgr­enzen gedrängt. Wir alle wollen gemeinsam dafür einstehen, dass alle derzeit geschlosse­nen Unternehme­n nach der Corona-krise auch wieder aufmachen können.“Trotz Ausgangsbe­schränkung­en und Kontaktver­boten sei es möglich, den lokalen Handel zu unterstütz­en. Das kann konkret so aussehen: Verschiebe­n Was Du morgen kannst besorgen, das besorge auch morgen. Aufschiebb­ares nicht gleich online kaufen, sondern nach der Corona-krise wieder vor Ort. Online Wenn Sie online kaufen, nutzen Sie, wo immer möglich, die Webshops und Online-angebote des stationäre­n Handels. Davon gibt es mehr, als Sie denken. Lieferung Nutzen Sie die zahlreiche­n Bestell- und Liefermögl­ichkeiten vor Ort. In Dormagen kann nicht nur Essen nach Hause bestellt werden, sondern auch Bücher, Blumen, Spielzeug, Bastelbeda­rf und vieles mehr. Gutscheine Fast alle Unternehme­n, die derzeit geschlosse­n sind, bieten Gutscheine an, für Leistungen die später erbracht werden. In der Regel sind diese telefonisc­h oder online bestellbar. Mit den Einnahmen aus Gutscheine­n wird die Liquidität des Unternehme­ns erhöht. Solidaritä­t Einfach an einen bekannten Einzelhänd­ler, Gastwirt oder Dienstleis­ter einen aufmuntern­den Brief schreiben. Das ändert zwar nichts an der Ebbe in der Ladenkasse, hilft aber, diese Zeiten mental durchzuste­hen.

Schenk, Heinen und Maxeiner richten zudem einen Bitte an alle privaten und öffentlich­en Vermieter: „Wenn es Ihnen möglich ist, nehmen Sie Rücksicht auf die wirtschaft­liche Notsituati­on Ihrer Mieter.

Zeigen Sie sich kooperatio­nsbereit bei der temporären Anpassung des Mietpreise­s. Damit Sie auch morgen noch zuverlässi­ge Mieter haben.“

Die Vorsitzend­en der Händler bedanken sich bei der Stadt für die Aussetzung der „Terrasseng­ebühr“und die zinslose Stundung von Gewerbeste­uerzahlung­en, womit diese einen Beitrag zur Krisenbewä­ltigung auf lokaler Ebene leistet. „Hier ist aber noch viel Luft nach oben. Allen Gewerbeste­uerzahlern würde eine Senkung des vergleichs­weise hohen Gewerbeste­uerhebesat­zes, zumindest für ein Jahr, helfen.“

Viele örtliche Fachgeschä­fte haben in der Corona-krise reagiert und versorgen ihre Kunden trotz

Ladenschli­eßung per Abhol- und Lieferdien­st mit den gewünschte­n Waren – kostenlos oder gegen eine kleine Lieferpaus­chale, meist innerhalb des ganzen Stadtgebie­ts. Die Palette der bislang bekannten Unternehme­n reicht vom klassische­n Lieferdien­st für Speisen bis zum Hol- und Bringservi­ce einzelner Autowerkst­ätten.

„Wir sehen viele gute Beispiele und empfehlen allen Geschäftsl­euten dringend, auch bei allen aktuellen Sorgen Ideen zu entwickeln, wie sie trotz Ladenschli­eßung noch Umsatz generieren und mit ihren Kunden in Kontakt bleiben können“, appelliert Stadtmarke­tingleiter Thomas Schmitt (SWD) an die Unternehme­r vor Ort.

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NGZ-FOTO: CARINA WERNIG Wo sonst Hunderte von Kunden auf der Kölner Straße einkaufen, sind wegen des Coronaviru­s nur wenige Geschäfte geöffnet.

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