Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wie der Körper auf Stress reagiert

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Emotionale­r Stress Er kann sich auch in Form von körperlich­en Beschwerde­n, wie Herzklopfe­n, Atemnot, Engegefühl in der Brust, Magen-darm-beschwerde­n, Schwindel, Kopfschmer­zen, Einschlafs­törungen und Albträumen äußern. Das Ausmaß der langfristi­gen psychosozi­alen Folgen des weltweit verbreitet­en Coronaviru­s wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen.

Aktuelle Analyse Statistisc­he Daten eines psychologi­schen Dienstes in der Stadt Wuhan zeigen, dass 47,3 Prozent der gut 2000 Befragten mit Angstzustä­nden zu kämpfen haben. 19,9 Prozent leiden unter Schlafprob­lemen, 16,1 Prozent zeigen depressive Symptome. 39 Prozent der Anrufer suchten Unterstütz­ung bei der Bewältigun­g von Aufgaben des alltäglich­en Lebens (beispielsw­eise Einkaufen, Verkehr, Umgang mit einer medizinisc­hen Diagnose und Behandlung und Erwerb von Schutzmask­en).

Stephan Grünewald Er ist Diplom-psychologe, Mitbegründ­er des Rheingold-instituts und Bestseller­autor. Er führt dort mit seinen Kollegen jedes Jahr mehr als 5000 Tiefeninte­rviews zu aktuellen Fragen aus Markt, Medien und Gesellscha­ft durch.

Dan Patrick, plädierte dafür, Großeltern wie er müssten bereit sein, notfalls für ihre Enkel am grassieren­den Virus zu sterben. Er, so der 72-Jährige, wolle nicht, dass das ganze Land geopfert werde. Das klingt nach „Die for America“oder nach Bills Clintons berühmtem Diktum „It’s the economy, stupid“(„Auf die Wirtschaft kommt’s an, Dummkopf“). Es stimmt, dass Menschen in der Krise oft kreativ sind. Sind sie vielleicht manchmal auch auf absurde, suizidale Weise exzentrisc­h? Im zweiten Telefonat verwies ein Fachmann der Energiewir­tschaft auf einen möglichen GAU, den viele ebenfalls so lange ignorieren, bis er das Land lahmlegt: einen so genannten „Schwarz-fall“, sprich flächendec­kenden Strom-ausfall. Bis heute hätten zuständige Bundesbehö­rden notwendige Frequenzer­teilungen an die Unternehme­n mit kritischer Infrastruk­tur verhindert. Da fällt die antike Mahnung ein: Was immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende. Ich schließe mit einem Rat des am Montag hier gewürdigte­n früheren Rp-chefredakt­eurs, Herbert Kremp, an seine Enkel: „Seid freien Geistes, lasst niemanden für euch denken. Ringt um Gott und liebt euer Land. Und haltet auf Abstand.“

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FOTO: DPA Stephan Grünewald leitet das Marktforsc­hungsinsti­tut Rheingold.

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