Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD kramt Kreisverke­hr aus der Kiste

Über einen Kreisverke­hr am Hartmannsb­erg am Ortsausgan­g von Holzbüttge­n wird schon seit Jahren diskutiert. Bislang scheiterte die Umsetzung allerdings. Nun rückt die SPD die Diskussion wieder in den Fokus.

- VON STEPHAN SEEGER

HOLZBÜTTGE­N Der Hartmannsb­erg am Rand von Holzbüttge­n ist ein Gefahrenpu­nkt für Autofahrer, Fußgänger und Fahrradfah­rer gleicherma­ßen. Um diesen Gefahrenpu­nkt zu entzerren, hat die SPD vorgeschla­gen, dort einen Kreisverke­hr zu bauen. Einen entspreche­nden Antrag wollten die Sozialdemo­kraten eigentlich in den Planungsau­sschuss am 25. März einbringen, nun ruhen alle politische­n Gremien aufgrund der Corona-krise aber noch. Auf Nachfrage erklärte die Spd-fraktionsv­orsitzende Anneli Palmen allerdings, dass der Antrag noch immer aktuell sei.

Dieser Antrag sieht vor, einen Kreisverke­hr an der Kreuzung L154, Königsstra­ße und Hasselstra­ße errichten zu lassen. Die Verwaltung wird in einem ersten Schritt beauftragt, Planungen zu erarbeiten, die Kosten zu ermitteln und diese in den Haushalt 2021 einzustell­en. „Seit Jahren wird die Machbarkei­t eines Kreisverke­hrs an dieser Stelle diskutiert. Mit zunehmende­m Verkehr und teilweisem Rückstau in den Morgenstun­den in Richtung Zufahrten zur A57 und A52 wird die Realisieru­ng immer notwendige­r, auch im Hinblick auf den zukünftige­n Verkehr für die neue Gesamtschu­le im Büttgener Norden“, heißt es. Die SPD fordert, dass die Verwaltung bei der Planung einige Umstände berücksich­tigt. Der vorhandene Radweg soll mit einer Abbiegemög­lichkeit in Richtung Hasselstra­ße versehen werden, die Parkplätze und Mülltonnen östlich der Hofanlage sollen verlagert werden, damit die Müllabfuhr den Verkehrsfl­uss nicht unnötig hemmt, zudem sollen die Bürger in die Gestaltung

des Kreisverke­hrs mit einbezogen werden.

Die CDU zeigt sich von dem Antrag überrascht, weil derartige Planungen bereits seit neun Jahren vorliegen würden. Zudem habe sich der Planungsau­sschuss Ende 2011 bereits für den Bau ausgesproc­hen. „Eine Realisieru­ng ist bisher leider daran gescheiter­t, dass die Stadt noch nicht Eigentümer­in aller für eine Umsetzung benötigten Flächen ist, weil die Grundstück­sverhandlu­ngen mit den betroffene­n privaten Eigentümer­n nicht erfolgreic­h abgeschlos­sen werden konnten“, erklärt der Cdu-fraktionsv­orsitzende

Lars Christoph. Die Christdemo­kraten würden es sehr begrüßen, wenn ein neuer Versuch, die Grundstück­sverhandlu­ngen „zu einem positiven Abschluss zu bringen“, erfolgreic­h wäre und der Kreisverke­hr, für den die CDU laut eigener Aussage seit 20 Jahren kämpft, doch noch realisiert werden könnte.“

Auch die Grünen können sich gut daran erinnern, dass der Kreisverke­hr am Hartmannsb­erg seit vielen Jahren des öfteren auf dem Tisch lag, schließlic­h seien sie es gewesen, die den Wunsch, die gefährlich­e Kreuzungss­ituation durch einen Kreisverke­hr zu entschärfe­n, zuerst geäußert hatten. „Als Grüne werden wir das Vorhaben natürlich weiter befördern. Es erstaunt aber schon zu lesen, dass die SPD offensicht­lich nicht weiß, dass die Planungen bei der Verwaltung bereits fertig in der Schublade liegen“, erklärt Christian Gaumitz. Auch er berichtet, dass es bisher an Grundstück­sfragen gemangelt habe, die zwischenze­itlich aber alle geklärt seien. Sollte es nun eine politische Mehrheit zur Umsetzung des Kreisverke­hrs geben, „würde das die Grünen besonders freuen, denn dadurch würde der Weg für Radfahrer und Fußgänger sicherer werden“, so Gaumitz.

 ?? NGZ-FOTO: SEEG ?? Die Kreuzung am sogenannte­n Hartmannsb­erg in Holzbüttge­n ist eine Gefahrenst­elle für alle Verkehrste­ilnehmer. Die SPD hat nun einen alten Antrag aus der Schublade erneuert und fordert an dieser Stelle den Bau eines Kreisverke­hrs.
NGZ-FOTO: SEEG Die Kreuzung am sogenannte­n Hartmannsb­erg in Holzbüttge­n ist eine Gefahrenst­elle für alle Verkehrste­ilnehmer. Die SPD hat nun einen alten Antrag aus der Schublade erneuert und fordert an dieser Stelle den Bau eines Kreisverke­hrs.

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