Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
SPD kramt Kreisverkehr aus der Kiste
Über einen Kreisverkehr am Hartmannsberg am Ortsausgang von Holzbüttgen wird schon seit Jahren diskutiert. Bislang scheiterte die Umsetzung allerdings. Nun rückt die SPD die Diskussion wieder in den Fokus.
HOLZBÜTTGEN Der Hartmannsberg am Rand von Holzbüttgen ist ein Gefahrenpunkt für Autofahrer, Fußgänger und Fahrradfahrer gleichermaßen. Um diesen Gefahrenpunkt zu entzerren, hat die SPD vorgeschlagen, dort einen Kreisverkehr zu bauen. Einen entsprechenden Antrag wollten die Sozialdemokraten eigentlich in den Planungsausschuss am 25. März einbringen, nun ruhen alle politischen Gremien aufgrund der Corona-krise aber noch. Auf Nachfrage erklärte die Spd-fraktionsvorsitzende Anneli Palmen allerdings, dass der Antrag noch immer aktuell sei.
Dieser Antrag sieht vor, einen Kreisverkehr an der Kreuzung L154, Königsstraße und Hasselstraße errichten zu lassen. Die Verwaltung wird in einem ersten Schritt beauftragt, Planungen zu erarbeiten, die Kosten zu ermitteln und diese in den Haushalt 2021 einzustellen. „Seit Jahren wird die Machbarkeit eines Kreisverkehrs an dieser Stelle diskutiert. Mit zunehmendem Verkehr und teilweisem Rückstau in den Morgenstunden in Richtung Zufahrten zur A57 und A52 wird die Realisierung immer notwendiger, auch im Hinblick auf den zukünftigen Verkehr für die neue Gesamtschule im Büttgener Norden“, heißt es. Die SPD fordert, dass die Verwaltung bei der Planung einige Umstände berücksichtigt. Der vorhandene Radweg soll mit einer Abbiegemöglichkeit in Richtung Hasselstraße versehen werden, die Parkplätze und Mülltonnen östlich der Hofanlage sollen verlagert werden, damit die Müllabfuhr den Verkehrsfluss nicht unnötig hemmt, zudem sollen die Bürger in die Gestaltung
des Kreisverkehrs mit einbezogen werden.
Die CDU zeigt sich von dem Antrag überrascht, weil derartige Planungen bereits seit neun Jahren vorliegen würden. Zudem habe sich der Planungsausschuss Ende 2011 bereits für den Bau ausgesprochen. „Eine Realisierung ist bisher leider daran gescheitert, dass die Stadt noch nicht Eigentümerin aller für eine Umsetzung benötigten Flächen ist, weil die Grundstücksverhandlungen mit den betroffenen privaten Eigentümern nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnten“, erklärt der Cdu-fraktionsvorsitzende
Lars Christoph. Die Christdemokraten würden es sehr begrüßen, wenn ein neuer Versuch, die Grundstücksverhandlungen „zu einem positiven Abschluss zu bringen“, erfolgreich wäre und der Kreisverkehr, für den die CDU laut eigener Aussage seit 20 Jahren kämpft, doch noch realisiert werden könnte.“
Auch die Grünen können sich gut daran erinnern, dass der Kreisverkehr am Hartmannsberg seit vielen Jahren des öfteren auf dem Tisch lag, schließlich seien sie es gewesen, die den Wunsch, die gefährliche Kreuzungssituation durch einen Kreisverkehr zu entschärfen, zuerst geäußert hatten. „Als Grüne werden wir das Vorhaben natürlich weiter befördern. Es erstaunt aber schon zu lesen, dass die SPD offensichtlich nicht weiß, dass die Planungen bei der Verwaltung bereits fertig in der Schublade liegen“, erklärt Christian Gaumitz. Auch er berichtet, dass es bisher an Grundstücksfragen gemangelt habe, die zwischenzeitlich aber alle geklärt seien. Sollte es nun eine politische Mehrheit zur Umsetzung des Kreisverkehrs geben, „würde das die Grünen besonders freuen, denn dadurch würde der Weg für Radfahrer und Fußgänger sicherer werden“, so Gaumitz.