Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Seniorenar­beiterin aus Leidenscha­ft

Lise-lotte Bohn koordinier­t seit Kurzem die Seniorenar­beit der Evangelisc­hen Gemeinde.

- VON BÄRBEL BROER

KAARST Was bewegt einen jungen Menschen, hauptberuf­lich in die Seniorenar­beit zu gehen? „Diese Frage wird mir häufig gestellt – vor allem von älteren Menschen“, sagt Lise-lotte Bohn. Die 32-Jährige ist seit Januar neu im Team der evangelisc­hen Kirchengem­einde Kaarst und verantwort­lich für die Seniorenar­beit. „Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Oma, die in diesem Jahr 99 Jahre alt wird. Das war sicher prägend“, erzählt sie. Bereits während ihres dualen Studiums „Soziale Arbeit“in Baden-württember­g habe sie parallel in der Altenhilfe in Bayreuth gearbeitet. Und bereits mit Anfang 20 festgestel­lt: „Diese Tätigkeit ist erfüllend und motiviert mich täglich neu.“

Inzwischen arbeitet Bohn, die zunächst ihren Bachelor in Sozialpäda­gogik, später noch den Master in Sozialmana­gement absolviert hatte, seit elf Jahren in der Senioren- und Behinderte­nhilfe. Seit die Kirchengem­einde im Dezember das „Haus der Senioren“aufgegeben hat, koordinier­t Bohn die Seniorenar­beit dezentral für die Bereiche der Auferstehu­ngskirche, der Lukaskirch­e, der Johanneski­rche und des Katharina-von-bora-hauses. Sie ist sich der

Verantwort­ung ihres Jobs bewusst: „Das ‚Haus der Senioren‘ war das erste dieser Art in Deutschlan­d. Als es 1976 eröffnet wurde, war Kaarst damit Vorreiter.“Dass die Evangelisc­he Kirche den Mietvertra­g mit der Stadt zum Jahresende gekündigt hatte, hat zwei Gründe: Zum einen plant die Stadt eine Umgestaltu­ng des Areals im Bereich Maubiscent­er/am Dreieck. Zum anderen ging die bisherige Leiterin des Hauses der Senioren, Karin Thierling-müllers, in den Ruhestand. Lise-lotte Bohn möchte die Erfolgsges­chichte des Hauses fortschrei­ben – nur eben dezentral ausgericht­et. Bereits im März vergangene­n Jahres konnten die haupt- und ehrenamtli­chen Gruppenlei­ter sowie die jeweiligen Gruppen angeben, welches der Gemeindeze­ntren von Kaarst, Büttgen, Holzbüttge­n oder Vorst sie für ihre Aktivitäte­n bevorzugen. Die Programmpu­nkte sind vielfältig und werden – bis auf wenige Ausnahmen – von Ehrenamtli­chen angeboten. „Es gibt verschiede­ne Treffs“, so Bohn. Darunter beispielsw­eise Gedächtsni­straining, Schach-, Bridge- oder andere Spielenach­mittage. Hauptamtli­che Gruppenlei­ter geben darüber hinaus Englisch- und Computerku­rse. Derzeit ruhen aufgrund der Corona-krise zwar alle Aktivitäte­n. Jedoch nicht Bohns Arbeit. „Ich bin nach wie vor für alle Senioren unserer Gemeinde telefonisc­h erreichbar.“Beispielsw­eise, wenn jemand einen Hilfsdiens­t beim Einkaufen braucht, aktuelle Informatio­nen erhalten oder einfach nur plaudern möchte. „Ich unterstütz­e dabei und würde auch gerne helfen, ein Telefon-netzwerk aufzubauen.“So könne vielleicht auch der Einsamkeit in Corona-zeiten vorgebeugt werden. Lise-lotte Bohn ist unter 02131 766 066 oder 0157 30 99 14 10 erreichbar.

„Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Oma. Das war sicher prägend“

Lise-lotte Bohn Evangelisc­he Kirchengem­einde

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FOTO: BOHN Lise-lotte Bohn ist neu im Team der evangelisc­hengemeind­e.

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