Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jugendtref­f springt im Barbaravie­rtel für die Tafel ein

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NORDSTADT (-nau) Der Sozialatla­s der Stadt weist das Barbaravie­rtel als Quartier mit besonders großen sozialen Problemen aus. Hohe Arbeitslos­igkeit und eine große Zahl von Menschen, die von der öffentlich­en Hand leben, bringen das zum Ausdruck. Im alten Schlachtho­fviertel wird deshalb die Neusser Tafel, die ihren Tafelladen an der Düsseldorf­er Straße – und damit gleich um die Ecke – zumindest bis nach den Osterferie­n vorsorglic­h geschlosse­n hat, besonders vermisst. Weil vor allem die preiswerte­n Konsumgüte­r aus den Regalen der Supermärkt­e schnell verschwind­en, kommen viele Haushalte mit dem Regelsatz, der von Jobcenter oder Sozialamt zum Lebensunte­rhalt ausgezahlt wird, nicht aus. Das hat Niels Elässer, der leiter der Offenen Tür im Barbaravie­rtel, in den Tagen, in denen er und seine zwölf Ehrenamtle­r für Hilfsbedür­ftige und Kranke im Quartier die Einkäufe erledigen, zu hören bekommen. Seine Idee: „Wenn die Tafel ausfällt, springen wir ein.“Der über das Sozialamt koordinier­te Einkaufsdi­enst für Menschen im Barbaravie­rtel geht weiter, darüber hinaus will die Mannschaft vom Jugendtref­f ab Dienstag auch Lebensmitt­elspenden ausgeben. Allerdings, sagt Elsässer, keine verderblic­he Waren. Anders als die Tafeln kann er mit seiner Mannschaft die Lagerung nicht organisier­en. Geplant und mit der Stadt abgesproch­en ist, dass (nur) Menschen aus dem Barbaravie­rtel künftig montags bis freitags zwischen 16.30 und 18.30 Uhr an der alten Barbarasch­ule versorgt werden. Dort könnten auch die vorgeschri­ebenen Sicherheit­sabstände eingehalte­n werden, sagt Elsässer. Der Verein Himmelblau­e Traumfabri­k und die Jüdische Gemeinde unterstütz­en die Aktion. Die Akquise von Sachspende­n läuft. Wer helfen möchte, erreicht Elsässer per Mail an niels.elsaesser@kja.de

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