Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Die Länder gehen unterschiedliche Wege
China Das Reich der Mitte gilt als Ursprungsland des Virus. Die Staatsführung riegelte nach anfänglichem Zögern die Elf-millionen-metropole Wuhan und die Provinz Hubei (56 Millionen Einwohner) komplett von der Außenwelt ab. Sie verfügte dort eine Ausgangssperre. Seit Mitte März stagniert die Zahl der Infizierten nach offiziellen Angaben, aber es bleiben Zweifel an der Statistik.
Südkorea Das Land testete in Schnellverfahren, nachdem einige Gebiete einen sprunghaften Anstieg der Infektionen gemeldet hatten. Mit Hilfe von Mobilfunk-apps deckten die Behörden schnell die Infektionsketten auf. Die Zahl der Neuinfektionen ist stark gesunken.
Italien Seit dem 10. März gilt dort eine Ausgangssperre. Wie in Deutschland sind die meisten Läden, alle Restaurants und fast sämtliche Einrichtungen des öffentlichen Lebens geschlossen. Auch die Produktion von Gütern, die nicht lebensnotwendig sind, ist gedrosselt.
Schweden Das skandinavische Land verfolgte bislang einen völlig anderen Kurs. Das öffentliche Leben geht weitgehend ungestört weiter, die Risikogruppen werden isoliert. Allerdings grassiert das Virus in Alten- und Pflegeheimen. weshalb sich die Bundeskanzlerin für zwei Wochen ins Homeoffice zurückzog. Aber nein, wahrscheinlich hat Merkel einfach Glück gehabt, dass der betroffene Mediziner nicht lange und nicht nah genug bei ihr war, um das Virus zu übertragen. Zum Teflon-image passt der Befund „Negativ in Sachen Coronavirus“allerdings auch: noch nicht einmal das hochansteckende Virus konnte an ihr hängenbleiben. Merkels robustes Naturell ist legendär. Während ihrer gesamten mehr als 14-jährigen Amtszeit fiel die Kanzlerin nur einmal für längere Zeit aus – nicht wegen eines Infekts oder einer dringend notwendigen Operation. Vielmehr