Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
TSV Bayer kann für 2. Liga planen
Alle Erst- und Zweitligisten außer der HSG Krefeld erhalten Lizenz für neue Saison.
Bis dahin ist „Heimarbeit“angesagt für seine Spieler. Gleich nach der Unterbrechung des Meisterschaftsbetriebs haben Wolf und der auch als Fitnesscoach tätige Mannschaftskapitän Sascha Wistuba den Tvk-handballern individuelle Trainingspläne mit auf den Weg gegeben. Dirk Wolf glaubt nicht, dass die frische Neuigkeit vom Saisonabbruch etwas an der Bereitschaft seiner Schützlinge ändert, sich zu Hause mit Hanteln und anderen Geräten zu schinden. „In jeder Mannschaft gibt es immer zwei, drei Spieler, die lieber auf dem Sofa sitzen,“sagt der erfahrene Coach, „Hauptsache, sie sind alle in gutem körperlichen Zustand, wenn es wieder los geht.“
Das, was er als Hauptmanko dieser Saison ausgemacht hat, lässt sich im „Heimtraining“freilich nur schwer abstellen: „Wir müssen in einigen Situationen einfach cleverer agieren, das gilt vor allem für unsere Auswärtsspiele.“Von denen hat der TV Korschenbroich nämlich nur drei (von zehn) gewonnen, das letzte am 16. November vergangenen Jahres. Die Chance, diese dürftige Bilanz in den noch ausstehenden Partien bei der HSG Siebengebirge, beim TV Aldekerk und der SG Ratingen etwas aufzuhübschen, ist jetzt vorbei.
DORMAGEN Der TSV Bayer Dormagen kann für eine weitere Saison in der 2. Handball-bundesliga planen. Zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht, denn wie weitere 34 Erst- und Zweitligisten haben die Dormagener eine Lizenz von der Handball-bundesliga Gmbh (HBL) erhalten. Ob es sportlich noch zum Kampf um den Klassenerhalt kommt – im Moment trennen den Tabellenzehnten sieben Punkte vom ersten Abstiegsplatz – ist offen. Die HBL verlängerte die Aussetzung des Spielbetriebs bis zum 16. Mai.
„Natürlich begrüßen wir die Entscheidung der Lizenzierungskommission,“freut sich Dormagens Handball-geschäftsführer Björn Barthel über die Erteilung der Lizenz, die für den TSV Bayer ohne Auflagen erfolgte. Das ist nicht bei allen Klubs der Fall, einigen wurde eine „Begrenzung des Personalaufwands“auferlegt. Weil aufgrund der Auswirkungen der Corona-pandemie
„eine fundierte Prüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit nur sehr eingeschränkt“möglich gewesen sei, „haben wir bewusst mit Augenmaß unter Berücksichtigung der unverschuldeten Notlage der Vereine und Nutzung der Ermessensspielräume der Lizenzordnung diese positive Entscheidung getroffen,“sagt Ralf Nottmeier, Richter am Arbeitsgericht Minden und Vorsitzender Hbl-lizenzierungskommission. „Mit dieser Entscheidung, die unter dem Vorbehalt der jeweiligen sportlichen Qualifikation steht, will die Lizenzierungskommission ein positives, motivierendes und absolut notwendiges Zeichen an die Klubs senden,“heißt es in der Mitteilung der HBL.
Nur die HSG Krefeld erhält keine Lizenz. Der Tabellenletzte hatte zunächst aufgrund von 15 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz keinen Lizenzantrag für die Zweite Liga gestellt, diesen dann aber am 18. März nachgereicht, um „der HBL zu signalisieren, dass die Bereitschaft zur Teilnahme an der 2. Handball-bundesliga-saison 2020/2021 gegeben ist, falls in einem möglichen Szenario keine sportlichen Absteiger vorhanden sind.“Darauf ging die Lizenzierungskommission freilich nicht ein, sie beruft sich darauf, dass der Verein den Antrag „nicht fristgemäß innerhalb der Ausschlussfrist bis zum 1. März 2020“eingereicht habe. Hsg-geschäftsführer André Schicks beklagt angesichts dieser Entscheidung „das mangelnde Fingerspitzengefühl von Seiten der Hbl-verantwortlichen“, akzeptiert sie aber gleichwohl und plant nun einen Neuaufbau in der Dritten Liga.
Ob den Krefeldern weitere Zweitligisten dorthin folgen müssen, steht noch nicht fest. Der Deutsche Handball-bund und die HBL haben sich darauf verständigt, dass es „bei Saisonabbrüchen keine Absteiger, sondern lediglich Aufsteiger“geben soll. Ausnahme sind bereits zurückgezogene Mannschaften und so genannte „wirtschaftliche Absteiger“.
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