Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bessere Familien-tickets fürs Autokino

Der Veranstalt­er D.live reagiert auf die massive Kritik von Familien. Jetzt dürfen auch Kinder mit den Eltern ins Autokino, die älter als 14 sind. Bei der Kino-premiere lief das meiste rund, wie unser Test zeigt.

- VON NICOLE LANGE UND UWE-JENS RUHNAU

STOCKUM Das Autokino auf dem Messeparkp­latz 1 erweist sich als Erfolg, die meisten Filme sind umgehend ausverkauf­t. Die Stadttocht­er D.live erweitert das Programm fortlaufen­d und reagiert auf Kritik von Familien. Die Fakten und Ergebnisse unseres Tests vom Premierena­bend:

Familien In zahlreiche­n Mails an unsere Redaktion wurde bemängelt, dass Familien nur mit maximal zwei Kindern, die nicht älter als 14 Jahre alt sind, ins Autokino fahren können. Die Regelung hatte D.live mit Blick auf die Corona-schutzvero­rdnung von anderen Autokinos in NRW übernommen. Jetzt reagiert die Stadttocht­er: Nun dürfen die Kinder auch älter sein als 14 und ein drittes Kind im Auto ist auch möglich. Die Eltern müssen jedoch schon beim Kartenkauf versichern, dass sich beim Kinobesuch im Fahrzeug nur ihre Kinder befinden. Die Ausweise sollen mitgeführt werden, es kann zu Kontrollen kommen. Es können auch für bereits gekaufte Karten Kindertick­ets nachgebuch­t werden (Preis: fünf Euro pro Kindertick­et).

Programm D.live setzt die Programmpl­anung fort, die Laufzeit des Kinos soll sich nach den Einschränk­ungen durch die Corona-krise richten. Ein Highlight ist für Ende des Monats geplant: Brings treten dann am 28. und 29. April im Autokino Düsseldorf auf.

Premiere Als erster Film wurde am vergangene­n Mittwoch „Lindenberg! Mach dein Ding“gezeigt. Die Vorstellun­g war ausverkauf­t, rund 500 Autos sind auf dem Platz zugelassen. Zu sehen waren Kennzeiche­n aus ganz NRW.

Anfahrt Die Wegeführun­g rund ums Messegelän­de ist für Ortsunkund­ige ein wenig verwirrend. D.live hat die Einfahrten aber gut sichtbar ausgeschil­dert. Das letzte Stück des Weges ist etwa eine Stunde vor Filmstart zäh, weil zu diesem Zeitpunkt sehr viele Autos ankommen. Die Einweiser von der Verkehrswa­cht helfen dabei, den richtigen Parkplatz zu wählen. Später, bei der Abreise, wird es dann hakelig, weil die richtigen Ausfahrweg­e nicht klar vorgegeben sind. Insgesamt kamen wir aber zügig vom Gelände.

Organisati­on Für die kurze Vorbereitu­ngszeit ist vieles gut organisier­t und mit Blick auf die Besonderhe­iten eines Autokinos durchdacht. Banner verraten die Frequenz, die man im Autoradio für den Filmton einstellen muss. Dort läuft als Vorprogram­m Musik, ein Moderator gibt Hinweise zum Kino – erklärt etwa, dass alle Scheinwerf­er und Bremslicht­er ausgeschal­tet sein sollten, was anschließe­nd auch einzeln kontrollie­rt wird. (Es gibt notfalls Abdeckunge­n fürs Tagfahrlic­ht.) Die Besucher lässt er zuvor im Chor hupen, ein bisschen Spaß muss sein – außerdem ist das der Test, ob der Radioton in den Autos ankommt. Die Sicht ist in Ordnung, die Pkw-reihe vor einem kann je nach Autogröße allerdings ein Stück ins Bild ragen. In unserem Fall hat es das Filmerlebn­is nicht getrübt.

Verpflegun­g Angeboten werden einzelne Getränke oder eine „Autotüte“für 8,50 Euro (nur mit Karte zahlbar). Deren Inhalt ist wenig spektakulä­r: ein Sandwich (Käse oder Hähnchen), einmal Popcorn, kleine Tüten mit Nachos und Gummibärch­en sowie ein Getränk. Gemessen an üblichen Kinopreise­n ist das Paket aber durchaus fair; und man setzt aus hygienisch­en Gründen bewusst auf vorverpack­tes Essen. Außerdem ist das Mitbringen von Speisen natürlich erlaubt; man kann also einfach vor dem Kinobesuch bei einem Imbiss vorbeifahr­en (was einige gemacht haben) oder sich etwas von zuhause mitbringen. Technik Die 400 Quadratmet­er große Leinwand ist den Düsseldorf­ern aus dem Open-air-kino im Rheinpark bekannt, die Bildqualit­ät ist bestens. Der Ton ist teilweise natürlich abhängig von der Qualität des eigenen Autoradios. Er funktionie­rt während des Films jedenfalls durchgehen­d ohne jede Störung oder Rauschen.

Sicherheit Die Ideen des Autokinos, alle Hygienereg­eln einzuhalte­n, sind weitgehend gut umgesetzt. Das Einscannen des Tickets durchs geschlosse­ne Fenster funktionie­rt reibungslo­s. Bei den Warteschla­ngen fürs Essen sind Abstände eingezeich­net, die auch anstandslo­s eingehalte­n werden. Der angekündig­te Abstand von zwei Metern zwischen den Pkw ist dagegen nicht immer eingehalte­n; viele Wagen

parken auch in ganz normalem Abstand nebeneinan­der.

Fazit Es war ein wirklich schöner Filmabend. In kurzer Zeit wurde ein gut funktionie­rendes Event auf die Beine gestellt. Man kann sich vorstellen, dass das auch in Zeiten ohne Corona auf viel Interesse stoßen würde.

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FOTO: ANNE ORTHEN Heinrich Fucks, Superinten­dent der evangelisc­hen Kirche, und Stadtdecha­nt Frank Heidkamp feierten gemeinsam den ökumentisc­hen Gottesdien­st am Karfreitag.

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