Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bewunderung für Heim-triathlon
Ironman Jan Frodeno hat mit seiner Spendenaktion 200.000 Euro gesammelt.
GIRONA (dpa) Nach gut achteinhalb Stunden körperlicher Schwerstarbeit zauberten Jan Frodeno die gesammelten 200.500 Euro ein breites Lächeln ins Gesicht. Der dreimalige Ironman-weltmeister genoss die letzten Kilometer fast so, als würde er dem Ziel auf Hawaii entgegenlaufen. Diesmal rannte der Triathlet aber auf einem Laufband beim „Tri@ home“– und vor allem für einen guten Zweck. Das Geld soll den Helfern in der ersten Reihe im Kampf gegen das Coronavirus in Frodenos spanischer Wahlheimat Girona und der Organisation „Laureaus Sports for Good“zugute kommen. „Keine Weltrekorde gebrochen“, kommentierte Frodeno. „Aber es gibt keine Worte dafür, was heute passiert ist.“
Gegen acht Uhr begann Frodenos Triathlon in den eigenen vier Wänden.
3,86 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren, 42,2 Kilometer Laufen. „Es ist mental ein große Herausforderung, diese 226 Kilometer zu bewältigen, ohne mich nicht mehr als fünf Meter von der
Stelle zu bewegen“, betonte Frodeno. Und: Frodeno plaudert bei einem Ironman-rennen nicht fortwährend. Genau das gehörte aber auch zum Programm. Geschwommen wurde im 13 Grad kalten Pool mit Gegenstromanlage, Rad gefahren auf einem Smart-rollentrainer – begleitet von etwa 1000 Athleten, die die virtuelle Strecke auf einer Online-plattform mitfuhren, gerannt auf dem Laufband.
„Da kriegt man ja ein schlechtes Gewissen“, meinte Borussia Dortmunds Mario Götze, der wie eine Reihe prominenter Sportler von Boris Becker über Andrea Petkovic bis Felix Neureuther per Livevideo dazu geschaltet wurde. Nach 8:33:39 Stunden war es geschafft, und Frodeno jubelte diesmal über die Summe statt über den Sieg.