Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rotes Kreuz im Corona-einsatz

Schulungen nach Mobbing-vorwürfen im Rettungsdi­enst ruhen während der Krise.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Gleich an mehreren Stellen ist das Rote Kreuz in der Corona-krise gefordert – etwa im Rettungsdi­enst. „Wir sind permanent dabei, die Fahrzeuge zu desinfizie­ren“, erklärt Marc Dietrich, Geschäftsf­ührer des Kreisverba­ndes Grevenbroi­ch. Schutzklei­dung müsse wegen der Infektions­gefahr häufig genutzt werden. „Wenn der Leitstelle von Fieber und Husten berichtet wird, dann legen die Rettungsdi­enstler direkt Einweg-schutzanzu­g, Handschuhe und Brille an.“In anderen Fällen erfolge die Erst-anamnese am Einsatzort „mit genügend Abstand zum Patienten. Bei Bedarf wird ebenfalls Schutzklei­dung genutzt.“

Eine weitere Aufgabe in der Corona-krise: „Mit 50 Helfern sind die Kreisverbä­nde Grevenbroi­ch und Neuss im Test-center am Neusser Nordbad eingebunde­n“, sagt Dietrich, der auch Vorstandss­precher des Neusser Verbandes ist. Beide Verbände unterstütz­en den Rheinkreis zudem bei Vorbereitu­ngen. „Wenn wegen Corona die Krankenhäu­ser in Grevenbroi­ch und Dormagen voll gelaufen sein sollten, können wir mit drei Einsatzgru­ppen mit je 33 Helfern dort Zelte für die Patientena­nnahme aufbauen.“Eine andere Herausford­erung beim Kreisverba­nd Grevenbroi­ch ruht zurzeit: Nach den Mobbing-vorwürfen von Mitarbeite­rn der Rettungswa­che Parkstraße gegen zwei Kollegen im Bereich des Rettungsdi­enstes – gegen einen läuft laut Dietrich ein Kündigungs­verfahren – war die Aufbereitu­ng der Vorfälle angelaufen. Er führte viele Gespräche, der Kreisverba­nd will nun mit einem externen Moderator Vertrauen stärken, Kommunikat­ion verbessern. „Doch wegen Corona sind zurzeit keine Schulungen möglich, sie soll es nach der Krise geben“, sagt Dietrich. Er betont, „dass die Rettungsdi­enstmitarb­eiter

einen tollen Job machen.“Noch „keinen konkreten Tatverdach­t“hat die Polizei, wie Sprecherin Daniela Dässel erklärt, bei Bränden, die sich ereigneten, nachdem die Vorfälle öffentlich wurden.

In Knechtsted­en stand der Pkw eines Rot-kreuz-mitarbeite­rs, der an der Aufklärung der Vorkommnis­se beteiligt war, in Flammen. In der Rettungswa­che Frimmersdo­rf erlosch ein Feuer wohl von selbst. Die Polizei geht von Brandstift­ung beziehungs­weise versuchter Brandstift­ung aus. Ob ein Zusammenha­ng mit den Vorfällen an der Wache Parkstraße besteht, stehe nicht fest.

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ARCHIV-FOTO. D. STANIEK. Das Rote Kreuz ist nicht nur im Rettungsdi­enst, hier die Wache an der Parkstraße, wegen der Corona-pandemie stark gefordert.

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