Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Niederschw­elliges Angebot schaffen

Der Leiter des Kreisgesun­dheitsamte­s zieht eine erste Bilanz zum Online-angebot des Sozialpsyc­hiatrische­n Dienstes

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Warum haben Sie sich dazu entschiede­n, beim Sozialpsyc­hiatrische­n Dienst Online-beratungen anzubieten? Michael Dörr Der Grundgedan­ke war, eine sowohl niederschw­ellige (weil anonyme) als auch zeitgemäße Form der Beratung anzubieten, um das Spektrum der Zugangsweg­e zu erweitern und den Ratsuchend­en die Kontaktauf­nahme zu erleichter­n.

Wird das Angebot, das es seit dem 1. Februar gibt, gut angenommen? Dörr Es gibt schon eine Reihe von Online-kontakten. Wir sind aber noch in der Anlauf- und Bekanntmac­hungsphase.

Sind es eher jüngere Leute, die sich lieber online melden als persönlich vorbeizuko­mmen? Dörr Zu unserer eigenen Überraschu­ng waren die bisherigen Anfragen ausschließ­lich von Personen über 30 Jahre, soweit das Alter angegeben wurde. Auch dort wird der weitere Verlauf konkretere Daten liefern.

Nehmen Online-beratungen weniger Zeit in Anspruch als persönlich­e Gespräche? Dörr Wenn lediglich Informatio­nen zu Anlaufstel­len oder Ähnlichem angefragt werden, ja. Bei umfassende­ren Inhalten oder ausführlic­heren Beratungen zu individuel­len Problemste­llungen wird eher mehr Zeit benötigt.

Entscheide­n sich manche nach einer Online-beratung doch noch einen persönlich­en Termin wahrzunehm­en? Dörr Manche Situatione­n stellen sich mit der Zeit als zu komplex dar, um ihnen in der Schriftfor­m gerecht werden zu können, so dass dann auch persönlich­e Termine angefragt werden.

Wurden die Team-mitarbeite­r für die Online-beratungen extra geschult? Dörr Ja, das Team wurde für den Umgang mit dem Programm extra geschult.

Was sind die häufigsten Probleme, mit denen sich Menschen an Sie wenden? Dörr Es handelt sich derzeit vorrangig um Themen aus den Bereichen Psychiatri­e und Sucht.

Sind Online-beratungen eher „einmalig“oder melden sich die Betreffend­en auch mehrmals beim Sozialpsyc­hiatrische­n Dienst? Dörr Beide Varianten sind vorgekomme­n und möglich, erst die weiteren Onlineerfa­hrungen werden eine konkrete Tendenz aufzeigen können.

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ARCHIVBILD: KREIS Dr. Michael Dörr leitet das Kreisgesun­dheitsamt.

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