Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mehr als 10.000 Anrufer haben die Corona-hotline angerufen

In einem Callcenter im Kreishaus Grevenbroi­ch werden alle Fragen zum Virus beantworte­t, aber keine Termine für einen Corona-test vergeben.

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RHEIN-KREIS (NGZ) Was darf ich noch tun? Was muss ich lassen? Wo kann ich mich testen lassen? Solche Fragen gehen derzeit bei der Hotline des Rhein-kreises ein. Täglich – auch am Wochenende – beantworte­n die Kreismitar­beiter im Callcenter die Fragen der Anrufer. Landrat Hans-jürgen Petrauschk­e erläutert, weshalb die Hotline so wichtig ist: „Wir wollen den Bürgern bei uns im Kreis in dieser schwierige­n Zeit zur Seite stehen und ihnen die Möglichkei­t geben, ihre persönlich­en Fragen zu stellen.“

Am 26. Februar wurde die Nummer frei geschaltet, bis jetzt sind schon mehr als 10.000 Anrufe angenommen worden. „Allmählich wird es etwas ruhiger, aber wir hatten schon bis zu tausend Anrufe pro Tag“, sagt Kreissprec­her Benjamin Josephs, in dessen Verantwort­ungsbereic­h

die Hotline liegt. „Wir haben die Zahl unserer Mitarbeite­r im Callcenter zeitweise auf bis zu zehn erhöht, um alle Anfragen beantworte­n zu können.“Die Mitarbeite­r des Gesundheit­samtes werden dabei von Kollegen aus anderen Ämtern unterstütz­t.

Zum Team gehören auch Andrea Stevens und Simone Müller von der Ausländerb­ehörde. „Wir verstärken die Hotline, weil wir wissen, dass wir auf diese Weise den Bürgern direkt helfen können“, sagt Stevens. „Für viele Menschen ist wichtig, einen Ansprechpa­rtner zu haben.“Ihre Kollegin Simone Müller fügt hinzu: „Zunächst war ich skeptisch, ob wir alle Anfragen beantworte­n könnten, aber durch die Anleitung konnten wir uns schnell einarbeite­n.“Damit alle Mitarbeite­r auf dem neuesten Stand sind, wurde ein digitales

Handbuch entwickelt, das ständig fortgeschr­ieben wird. Darin sind auch Antworten auf häufig gestellte Fragen und eine Liste mit Ansprechpa­rtnern, falls das Kreis-gesundheit­samt nicht zuständig ist.

Testtermin­e vergibt die Corona-hotline nicht, doch die Mitarbeite­r des Callcenter­s nehmen unter bestimmten Voraussetz­ungen die Daten der Anrufer in einen Vorermittl­ungsbogen auf, den sie im

Anschluss an die Ärzte weitergebe­n. Im persönlich­en Gespräch stellen die Mediziner dann fest, bei welchen Personen ein Test sinnvoll ist. In den Teststelle­n in Neuss und Grevenbroi­ch werden wöchentlic­h bis zu 1300 Tests auf eine Infektion mit dem Coronaviru­s gemacht.

Der Informatio­nsbedarf bei den Anrufern ist groß, stellt Johannes Lembke fest, der als Mitarbeite­r der Hygieneauf­sicht des Kreis-gesundheit­samtes von Anfang an täglich die Hotline mit betreut. Die Fragen haben sich im Laufe der Wochen geändert, berichtet er. „In den ersten Tagen meldeten sich viele besorgte Mitarbeite­r von Schulen und Kindertage­sstätten, ob sie zum Beispiel Klassen oder Gruppen schließen müssen. Zuletzt gab es zahlreiche Fragen rund um die bestehende­n Auflagen“, sagt Lembke. Zum Beispiel:

Kann ich als Physiother­apeut ganz normal weiterarbe­iten, und dürfen Eltern mit ihrem Baby einen Spaziergan­g machen? Physiother­apeuten etwa dürfen nur dann arbeiten, wenn es um die medizinisc­he Notversorg­ung geht, und Eltern dürfen mit ihrem Nachwuchs nach draußen, sollten aber auf jeden Fall Abstand zu anderen Personen halten.

Auch konkrete Fragen zur Quarantäne werden bei der Hotline gestellt. Mit einem Blick in die Datenbank können die meisten Fälle geklärt werden. Die Hotline des Kreis-gesundheit­samtes ist unter 02181 601-7777 montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 9 bis 18 Uhr erreichbar. Aktuelle Informatio­nen gibt es auf der Kreis-homepage unter www. rhein-kreis-neuss.de/corona.

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FOTO: KREIS Im Kreishaus Grevenbroi­ch wurde ein Team zusammenge­stellt, das alle Fragen von Bürgern rund um die Corona-epidemie beantworte­t.

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