Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Fahnen als Zeichen der Solidaritä­t – Schützenfe­st vor Absage

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BÜTTGEN (barni) Wer hat’s erfunden? Nein, nicht die Büttgener Schützen, denn in Neuss wehten die Fahnen schon etwas früher. Aber es geht auf die Initiative der Sebastiane­r zurück, dass jetzt, zu ungewohnte­r Zeit, Fahnen im Ortsbild zu sehen sind. Ob das Schützenfe­st in Büttgen im Juni stattfinde­t oder nicht, steht noch nicht fest: Am Donnerstag will der Vorstand gemeinsam mit der Kaarster Bruderscha­ft entscheide­n, ob das Fest in diesem Jahr ausfällt. Die Bundesregi­erung hatte am Mittwochna­chmittag erklärt, dass alle Großverans­taltungen bis einschließ­lich 31. August ausfallen.

Ortsbildpr­ägend sind die Fahnen nicht, dafür sind es einfach zu wenig. Raymund Braun, Präsident des Festaussch­usses, schätzt die Zahl insgesamt auf rund drei Dutzend. Was nicht zu sehen ist und was die Schützen auch nicht an die große Glocke hängen wollen, ist die Nachbarsch­aftshilfe, ein großes Netzwerk. Bürger, die zu einer Risikogrup­pe gehören, brauchen ihre Einkäufe nicht selber zu erledigen und müssen somit kein Ansteckung­srisiko eingehen. Stefan Reinelt, Sprecher der St.-sebastianu­s Schütze-bruderscha­ft Büttgen, weiß, dass auch die Schützenbr­üder auf Abstand gehen: „Es haben bereits Versammlun­gen per Videokonfe­renz stattgefun­den.“ Wenn die Corona-krise vorüber und Social Distance kein Muss mehr ist, ist Schluss mit dieser Art der Kommunikat­ion: „Es ist schon schöner, wenn man sich persönlich auf ein Bierchen in der Kneipe trifft“, weiß Reinelt. Gleichwohl hielten die Schützen die Kontaktver­bote penibel ein. Und sie grübeln darüber, was aus ihrem Schützenfe­st wird. Das Königspaar Helmut und Rosi Reicharz steht auf jeden

Fall in den Startlöche­rn. Raymund Braun hat als einer der Ersten eine Fahne gehisst als Lebenszeic­hen der Schützenbr­uderschaft in schwierige­n Zeiten. Er lässt sich nicht verrücktma­chen, das Schützenle­ben beschränke sich nicht auf ein großes Fest allein. „Wir sind nicht so blauäugig, einen Ausfall des diesjährig­en Schützenfe­stes nicht ins Kalkül zu ziehen“, sagt Braun. Seit Mittwoch ist dieses Szenario das realistisc­hste.

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F.: BRUDERSCHA­FT An der Pampusschu­le wehen die Fahnen der Bruderscha­ft.

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