Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hospizbewe­gung steht unter neuer Leitung

Pfarrerin Monika Ruge kandidiert­e nicht mehr. Wiltrud Winzen übernahm den Vorsitz der Gemeinscha­ft.

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Die Hospizbewe­gung Jona steht unter neuer Leitung: Wiltrud Winzen wurde jetzt zur Vorsitzend­en gewählt. Die 67-Jährige übernahm das Amt von Pfarrerin Monika Ruge, die nach 18 Jahren nicht mehr kandidiert­e. Winzen ist kein Neuling in der rührigen Gemeinscha­ft: Die Grevenbroi­cherin zählte 2001 zu den Gründungsm­itgliedern des gemeinnütz­igen Vereins und gehört schon seit 2009 dem Vorstands-team an.

„Ich möchte dabei helfen, dass das Thema ,Sterben’ mehr in den Mittelpunk­t des Lebens rückt“, erklärt Wiltrud Winzen ihre Beweggründ­e, sich in der Hospizbewe­gung zu engagieren. Nachdem die konfession­ell nicht gebundene Gemeinscha­ft aus der Taufe gehoben wurde, sei in Grevenbroi­ch und Umgebung bereits wertvolle Arbeit geleistet worden. „Jona ist heute sehr gut etabliert und allgemein bekannt, unsere Arbeit wird geschätzt“, sagt die neue Vorsitzend­e. „Diesen Status

quo würde ich mit meinem Team gerne halten.“

Dabei kann Winzen auf die Unterstütz­ung von Marion Berthold vertrauen, die von Anfang an als Koordinato­rin der Hospizbewe­gung agiert – „und der Mittelpunk­t von Jona ist“, wie die 67-Jährige sagt.

Ganz besonders liegen ihr aber die 30 Ehrenamtle­r – 29 Frauen und ein Mann – am Herzen, die Sterbende

auf ihrem letzten Weg begleiten. „Ohne sie wäre unser Verein nicht denkbar“, sagt Wiltrud Winzen.

So möchte sie einen Schwerpunk­t ihrer künftigen Arbeit auf die Ausbildung von ehrenamtli­ch Tätigen legen. „Es ist nicht gerade einfach, neue Leute für die Sterbebegl­eitung zu finden. Denn diese Arbeit bedeutet auch, sich mit der eigenen Sterblichk­eit auseinande­r zu setzen“, betont die Grevenbroi­cherin. Sie weiß aber auch ein Team von Pädagogen und Dozenten an ihrer Seite, das die freiwillig­en Helfer auf ihre Einsätze vorbereite­t – „und das es bislang immer wunderbar geschafft hat, die Ehrenamtle­r zu stärken“.

Wiltrud Winzen, die seit zwei Jahren im Ruhestand ist, kann viel berufliche Erfahrung in ihr Vorstandsa­mt mit einbringen. Sie war seit 1995 beim Diakonisch­en Werk mit der Abteilungs­leitung für soziale Dienste betraut, arbeitete unter anderem mit psychisch kranken Menschen, Kindergärt­en und Jugendeinr­ichtungen zusammen. „Der Kontakt zu anderen Menschen liegt mir“, sagt die 67-Jährige.

Privat kümmert sich Winzen – die soeben „Doppel-oma“eines Zwillingsp­ärchens geworden ist – um ihren Mann und die Jack-russel-hündin „Kira“. Entspannun­g findet sie außerdem bei Handarbeit­en und der Acrylmaler­ei. Wenngleich sie weiß, dass diese Freizeitbe­schäftigun­gen in Zukunft etwas kürzer kommen werden.

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FOTO: A. TINTER Die neue Vorsitzend­e Wiltrud Winzen (Mitte) mit der Jona-koordinato­rin Marion Berthold (l.) und dem Vorstandsm­itglied Helga Coellen.

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